Prüfungen im AKW Philippsburg: Ungereimtheiten in 23 Fällen

Das EnBW Logo vor dem Kernkraftwerk Philippsburg. Foto: Uli Deck/Archiv
Das EnBW Logo vor dem Kernkraftwerk Philippsburg. Foto: Uli Deck/Archiv

Im Atomkraftwerk Philippsburg hat es noch mehr Ungereimtheiten bei vorgeschriebenen Sicherheitsprüfungen gegeben als bisher bekannt. Statt von 8 ist inzwischen von 23 Fällen die Rede, die nicht korrekt abgelaufen sind - das geht aus einer Mitteilung des baden-württembergischen Umwelt-ministeriums vom Montag hervor. Demnach sollen zwei Mitarbeiter Prüfprotokolle gefälscht haben.

 

Kraftwerksbetreiber EnBW hatte bei Untersuchungen zunächst festgestellt, dass ein Fremdfirmen-Mitarbeiter eine wiederkehrende Prüfung an einem Störfallmonitor in Block II in Philippsburg zwar dokumentiert, aber nicht durchgeführt hatte. Nun wurde bekannt, dass auch Prüfprotokolle vordatiert wurden, um verpasste Termine zu vertuschen.

 

Der Energiekonzern muss noch am Montag zu dem Komplex Stellung nehmen. Die Atomaufsicht hatte diese Frist gesetzt. Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) will den Betrieb des Kraftwerks vorerst nicht weiter erlauben. Zudem fordert er eine bundesweite Meldepflicht solcher Ereignisse, die bislang nicht mitgeteilt werden müssen. (DPA/LSW)