Die Verbraucherpreise in Deutschland haben im März im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder leicht zugelegt. Das Statistische Bundesamt bestätigte die bereits vorläufig gemeldete Inflationsrate von 0,3 Prozent. Vor allem teurere Nahrungsmittel und höhere Preise für Pauschalreisen trieben die Teuerung im Ostermonat wieder etwas an, nachdem im Februar gar kein Zuwachs des Preisniveaus mehr festgestellt worden war.
Die jahresbezogene Inflation liegt trotz des leichten Anstiegs noch weit entfernt von der Zielmarke von knapp unter 2 Prozent, bei der die Europäische Zentralbank (EZB) Preisstabilität gewahrt sieht.
Weiterhin dämpfend wirkten die binnen Jahresfrist um 8,9 Prozent gesunkenen Energiepreise. Ohne sie wäre die Inflationsrate mit 1,4 Prozent deutlich höher ausgefallen, erläuterten die Statistiker in Wiesbaden.
Zur Steigerung trugen allerdings auch saisonale Effekte bei: Wegen des frühen Osterfestes wurden schon im März deutlich höhere Preise für Pauschalreisen (+7,1 Prozent) registriert als vor einem Jahr. Auch Nahrungsmittel (+1,3 Prozent), Schmuck und Uhren (+4,7 Prozent) sowie Zeitungen und Zeitschriften (+4,4 Prozent) kosteten mehr. Der große Ausgabenblock der Netto-Kaltmiete legte hingegen nur um 1,1 Prozent zu. Einzelne Waren und Dienstleistungen wurden auch billiger.
Allerdings schwächt sich der inflationsdämpfende Effekt der geringen Energiepreise weiter ab. Da die Preise für Treibstoffe und Heizenergie aktuell wieder angezogen haben, stieg der Verbraucherpreisindex für den März im kurzfristigen Vergleich zum Februar 2016 deutlich um 0,8 Prozent. Für das laufende Jahr erwarten Experten wie KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner daher wieder steigende Inflationsraten, die zum Jahresende die 2-Prozent-Marke erreichen könnten. (DPA)