Ein Gymnasium in Nordrhein-Westfalen hat für seine Schüler ein Gleitzeitmodell eingeführt. In der Probephase konnten Oberstufen-Schüler entscheiden, ob sie zur ersten oder erst zur zweiten Stunde kommen. Wie der Münchner Chronobiologe Professor Till Roenneberg erklärt, reagiert das Gymnasium von Alsdorf bei Aachen als erste Schule in Deutschland auf die innere Uhr von Jugendlichen, die anders ticke als die von Erwachsenen.
Demnach haben die meisten Jugendlichen einen späteren Schlaf-Wach-Rhythmus und müssen zur Schule, wenn sie biologisch noch im Tiefschlaf wären.
Die Schule prüft die Ausweitung des Modells auf die Mittelstufe. Die Akzeptanz unter den Schülern sei von zunächst geschätzten 50 Prozent auf 80 Prozent gestiegen, heißt es von der Schulleitung. Neben dem späteren Aufstehen werde von den Schülern die Möglichkeit zur eigenen Entscheidung geschätzt, ob sie früher oder später kommen.
Die «Gleitzeit» ist nach Angaben der Schulleitung durch ein besonderes Pädagogik-Konzept möglich. Die Schüler können sich ihren Unterricht teilweise einteilen. Wenn sie nicht zur ersten Stunde kommen, können sie diese Stunde nachholen, auch in einer Freistunde. (DPA)