Die große Gewinnerin des Abends heißt Helene Fischer. Der 31-jährige Schlagerstar räumte bei der 25. Echo-Gala in Berlin gleich vier Preise ab. Mit «Weihnachten» siegte sie beim Album des Jahres, einer der Königsdisziplinen des Deutschen Musik-preises, und setzte sich dabei unter anderem gegen Adele und Sarah Connor durch. Als beste nationale Künstler in der Kategorie Rock/Pop wurden am Donnerstag-abend Sarah Connor («Muttersprache») und Andreas Bourani («Hey») geehrt.
Der Rapper Sido, der für vier Echo nominiert war, ging leer aus und war sichtlich enttäuscht.
Gleich drei Echos gingen an Joris («Herz über Kopf»): Er siegte als Newcomer National und erhielt zudem den Kritikerpreis und den Radio-Echo. Die Band Pur - von einem Konzert in Bremen zugeschaltet - erhielt den Echo als beste nationale Band in der Kategorie Rock/Pop. Sie setzten sich gegen The BossHoss («Dos Bros»), Revolverheld («MTV Unplugged in drei Akten»), Silbermond («Leichtes Gepäck») und Unheilig («MTV Unplugged 'Unter Dampf - Ohne Strom') durch.
Helene Fischer siegte auch in der Kategorie Crossover und nahm weitere Preise in den Kategorien Live-Act National und Musik-DVD/Blu-Ray entgegen. In der Schlager-Sparte gewann Vanessa Mai (Wolkenfrei). Sieger in der Kategorie Volkstümliche Musik wurde die Band Santiano. Bester Künstler Hip-Hop/Urban National wurde Kollegah.
Aus den Händen von Peter Maffay nahmen die Altrocker von Puhdys den Ehren-Echo für ihr Lebenswerk entgegen. «Vielen Dank für die Anteilnahme», meinte Dieter «Maschine» Birr selbstironisch in seiner Dankesrede. Schlagerstar Roland Kaiser wurde für sein soziales Engagement geehrt. Es sei ein Preis auch für alle ehrenamtlich Tätigen, sagte er.
Per Video bedankte sich der belgische DJ Lost Frequencies, der die begehrte Trophäe für den Hit des Jahres abräumte. Der Musiker wurde für seinen Song «Are You with Me» ausgezeichnet. Leer gingen in dieser Kategorie unter anderem Adele («Hello») und Sido («Astronaut») aus.
Die umstrittene Deutschrock-Band Frei.Wild («Opposition») gewann den Echo in der Sparte Rock/Alternative National. Die Band war 2013 beim Echo noch von der Nominierungsliste gestrichen worden, nachdem andere Gruppen wie Kraftklub mit einem Boykott gedroht hatten. Frei.Wild erklärten bei der Preisverleihung, sie wollten den Echo in der Öffentlichkeit als Symbol für Widerstand gegen Ausgrenzung präsentieren.
Gewohnt schlagfertig begrüßte Gala-Moderatorin Barbara Schöneberger am Donnerstagabend in Berlin die Größen der deutschsprachigen Musikszene - internationale Prominenz war eher spärlich vertreten. Im Saal saßen unter anderem Udo Lindenberg, Namika, Tim Bendzko, Anna Loos und ihre Band Silly sowie Amy Macdonald.
Schöneberger hatte sich kurz vor der Gala die Bänder im Fuß angerissen, trat aber zunächst dennoch in High Heels auf - später kam sie dann allerdings auch mal ohne Schuhe auf die Bühne. (DPA)