Stuttgart: So viele Straftaten wie seit 20 Jahren nicht

Polizeipräsident Franz Lutz. Foto: Bernd Weißbrod/Archiv
Polizeipräsident Franz Lutz. Foto: Bernd Weißbrod/Archiv

In der Landeshauptstadt hat es im vergangenen Jahr so viele Straftaten gegeben wie seit 20 Jahren nicht mehr. Genau 66 450 Fälle registrierten die Beamten - 7,9 Prozent mehr als im Jahr vorher, wie Polizeipräsident Franz Lutz am Dienstag mitteilte. Ohne die deutlich gestiegenen Verstöße gegen das Asylgesetz komme man auf einen Anstieg um 1,9 Prozent, rechnete Lutz vor. Landesweit hatte die Polizei neulich einen Anstieg von 2,2 Prozent gemeldet.

Unter dem Strich habe man es mit einem «unspektakulären» Anstieg zu tun. Stuttgart bleibe unter Deutschlands Großstädten ein «vergleichsweise sicheres Pflaster». Lutz lobte vor allem die Aufklärungsquote: Sie stieg um 2,1 Punkte auf 64,3 Prozenten - einem landesweiten Spitzenwert.

 

Ein Trend setze sich fort, so Lutz: 55 Prozent der Tatverdächtigen seien 2015 Ausländer gewesen, fünf Jahre vorher lag dieser Wert noch bei 37 Prozent. Mitnichten könne man daraus aber ablesen, dass mit den Flüchtlingen überdurchschnittlich mehr Kriminalität ins Land komme. Ohne Verstöße gegen das Asylgesetz gebe es keine Auffälligkeiten. 90 Prozent der Straftaten von Syrern oder Afghanen etwa seien Asyl- und Aufenthaltsverstöße. (DPA/LSW)