Daimler muss sich wegen angeblichen Abgas-Schwindels verantworten

Mercedes-Benz-Produktion in Sindelfingen. Foto: Sebastian Kahnert
Mercedes-Benz-Produktion in Sindelfingen. Foto: Sebastian Kahnert

Der Autobauer Daimler muss sich wegen angeblich zu hoher Abgaswerte vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat wie angekündigt eine Unterlassungsklage wegen Verbrauchertäuschung eingereicht, sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch am Mittwoch. Ein Gerichtssprecher bestätigte den Eingang, damit sei das Zivilverfahren eröffnet (Az. : 34 O 21/16 KFH). Eine Daimler-Sprecherin sagte: «Die Klage wurde uns inzwischen zugestellt, wir halten sie für unbegründet.»

Die «Süddeutsche Zeitung» hatte zuvor darüber berichtet.

 

Die Umwelthilfe wirft dem Autobauer vor, Verbraucher mit Werbung über saubere Dieselmotoren in die irre zu führen. Der Verein kritisiert eine Einrichtung, die in einigen Dieselmotoren dafür sorgt, dass die Abgasnachbereitung in bestimmten Temperaturbereichen heruntergeregelt wird.

 

Die Umwelthilfe hatte deshalb den Entzug der Typgenehmigungen eines Modells gefordert und in einem Rechtsgutachten die Praxis für nicht rechtens errklären lassen. Auch ein von den Grünen in Auftrag gegebenes Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages stellt sie in Frage.

 

Ein Daimler-Sprecher sagte: «Wir sind davon überzeugt, dass die Regelung des Abgasnachbehandlungssystems für den Motorschutz und den sicheren Betrieb des Fahrzeugs innerhalb der gesetzlichen Vorgaben erfolgt.» Das eigentlich zuständige Kraftfahrtbundesamt hat sich bislang nicht zu dem Sachverhalt geäußert. (DPA)