Nach dem Insolvenzantrag des Mode-konzerns Steilmann laufen die Geschäfte des Bekleidungsunternehmens vorerst weiter. Die vor allem in Westdeutschland beheimateten zwölf Boecker-Modehäuser bleiben geöffnet, wie ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Frank Kebekus mitteilte. 436 Mitarbeiter der Steilmann SE und der Holding bekämen von der Bundesagentur für Arbeit bis einschließlich Mai Insolvenzausfallgeld.
Nicht betroffen vom Insolvenzverfahren sind die deutschlandweit mehr als 170 Adler Modemärkte, an denen Steilmann beteiligt ist.
Erste Maßnahmen zur Stabilisierung der operativen Geschäfte seien eingeleitet worden. Gespräche mit Handelskunden, Lieferanten und anderen Geschäftspartnern sollten zügig folgen. «Erst wenn dies gelungen ist, kann es darum gehen, Zukunftsoptionen für Steilmann auszuloten.» Der Name Steilmann habe nach wie vor einen guten Ruf im Markt. Dies werde bei der Suche nach Zukunftsperspektiven «sicherlich hilfreich» sein, sagte Kebekus laut Mitteilung.
Der Modekonzern aus dem Ruhrgebiet hatte nur knapp fünf Monate nach dem Börsengang am Donnerstag beim Amtsgericht Dortmund einen Insolvenzantrag gestellt. An der Börse brach der Wert der Steilmann-Aktie um fast 87 Prozent ein. Das Steilmann-Management hatte die Notbremse gezogen, nachdem Sanierungsverhandlungen keinen Erfolg hatten. Steilmann beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit mehr als 8300 Mitarbeiter. (DPA)