Nach dem kräftigen Preisrutsch für Heizöl können die Mieter und Eigentümer mit Ölheizung sehr viel günstiger heizen als die Haushalte mit Gasversorgung. In der zu Ende gehenden Heizperiode verringerten sich die Heizkosten mit Öl um 29 Prozent, mit Gasheizung jedoch nur um 3 Prozent. Ein durchschnittliches Einfamilien-haus verursachte demnach von Oktober bis März Heizkosten von 679 Euro, ermittelte das Verbraucherportal Verivox. Wer mit Gas heizte, musste dagegen im Durchschnitt 949 Euro bezahlen.
Unter dem Strich war das Heizen mit Gas damit um rund 40 Prozent teurer als mit Öl. Die Veränderungen sind nahezu komplett auf die Preise für die Brennstoffe zurückzuführen, nicht auf das Wetter. «Der vergangene Winter war erneut sehr mild», sagte Verivox-Sprecher Florian Krüger. «Im Vergleich zum Vorjahr war der Oktober deutlich kälter, der Dezember hingegen erheblich wärmer.» Insgesamt mussten die Verbraucher von Anfang Oktober bis Ende März ungefähr gleich viel Heizenergie aufwenden wie im Jahr zuvor.
Heizöl kostet aktuell rund 46 Euro für 100 Liter (bei Abnahme von 3000 Litern, inklusive Mehrwertsteuer). Vor einem Jahr waren es noch mehr als 60 Euro für die gleiche Menge, vor zwei Jahren rund 80 Euro. Die Tarifpreise für Gas sind dagegen nur wenig gefallen. Der Verivox-Verbraucherpreisindex steht bei 6,26 Cent je Kilowattstunde, im Vergleich zu 6,56 Cent vor einem Jahr. Das ist ein Rückgang von lediglich 4,6 Prozent.
Die Brennstoffkosten sind jedoch nur ein Element bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit eines Heizungssystems. Zu berücksichtigen sind ebenso Anschaffungs- beziehungsweise Kapitalkosten sowie Wartungskosten, Lebensdauer und laufende Investitionen. Zudem schwanken die Kosten für Öl und Gas über die Lebensdauer einer Öl- oder Gasheizung. In der Vergangenheit war Gas über etliche Jahre hinweg deutlich günstiger als Heizöl. (DPA)