Traditionell wird am Karfreitag vor allem Fisch gegessen. Doch die gefragten Sorten ändern sich langsam - statt Lachs als beliebtestem Fisch gibt es immer häufiger Steinbutt und Kabeljau. Denn: «Der Trend geht zu weißen Fischfilets, ohne Gräten», sagte Katrin Frisch vom Traditionsgeschäft Thürnau Fischhalle in Hannover. Die Menge der verkauften kompletten Fische samt Gräten sei in den vergangenen Jahren auf ein Zehntel gesunken.
Die Deutsche See sieht ebenfalls Kabeljau, Seeteufel und Steinbutt unter den Top Fünf der beliebtesten Sorten für das Osterfest - vor allem beim Restaurantbesuch. Wer mehr Geld ausgeben mag, greift demnach zunehmend zu den weißfleischigen Edelfischen und immer weniger zum rosafarbenen Lachs.
Auch Matthias Keller vom Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels bestätigte: «Generell werden mehr Filets gekauft, sie sind einfach bequemer in der Zubereitung.» Zudem werden auch immer mehr Fischburger und Fischwurst, hergestellt etwa aus Wels, nachgefragt.
Die Favoriten waren laut Keller in den vergangenen Jahren: «Lachs und Alaskaseelachs, jeweils noch mit etwa 20 Prozent Marktanteil im vergangenen Jahr. Der Hering lag bei 14,5 Prozent, Thunfisch bei 12,5 Prozent und die Forelle bei 5,5 Prozent.» Doch die traditionell besonders starke Nachfrage nach Fisch zu Ostern sei kaum noch spürbar. Es werde jeden Monat nahezu gleich viel Frischfisch gekauft - dafür sei auch die Einführung günstiger Produkten bei Discountern verantwortlich.
«Der Einkaufswert pro Kilogramm ist bei Frischfisch etwa doppelt so hoch wie bei tiefgefrorenem Fisch, trotzdem setzt sich bei den Verbrauchern der Trend zum Frischfisch durch», sagte Keller. Dieser werde besonders im Dezember und Januar gekauft. Bei tiefgekühltem Fisch ist die Nachfrage zu Ostern am höchsten. Im April 2015 wurden 12 712 Tonnen Tiefkühlfisch verkauft, im Dezember waren es 12 300 Tonnen.
Insgesamt sind die Fischpreise laut Keller seit Jahren weitgehend stabil. Das Statistische Bundesamt ermittelte, dass die Preise für Fisch und Fischwaren 2015 im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent gestiegen sind. Der Durchschnitt der Verbraucherpreise für Lebensmittel stieg um 0,8 Prozent.
Bundesweit wird laut Fisch-Informationszentrum in Mecklenburg-Vorpommern der meiste Fisch gekauft - 6,8 Kilogramm pro Kopf im Jahr 2014. In Hamburg seien es 6,3 Kilogramm, in Schleswig-Holstein 6,2 Kilogramm gewesen. Niedersachsen lag nur auf Platz sieben mit 5,3 Kilogramm. In Baden-Württemberg wird am wenigsten Fisch gekauft (4,5 Kilogramm). (DPA)