Der republikanische Präsidentschafts-bewerber Donald Trump will die Ausgaben der USA für die Nato kürzen. «Wir können uns das gewiss nicht mehr leisten», sagte der 69-Jährige am Montag der «Washington Post». Die Nato koste Amerika ein Vermögen. «Und ja, wir beschützen Europa mit der Nato. Aber wir zahlen viel Geld.» In einem Interview des Senders CNN stellte er später klar, dass die USA das Militärbündnis seiner Meinung nach nicht verlassen sollten, aber weniger dafür zahlen müssten.
Die USA haben vergangenes Jahr 72 Prozent der gesamten Nato-Verteidigungsausgaben geleistet. Führende US-Vertreter und auch die Nato-Spitze appellieren immer wieder an andere Mitgliedsstaaten, ihre Ausgaben zu erhöhen.
Trump stellte in dem Interview der «Washington Post» insbesondere die Rolle der USA im Ukraine-Konflikt infrage. «Die Ukraine ist ein Land, das uns viel weniger betrifft als andere Länder in der Nato», sagte er. «Sie machen gar nichts. Und ich sage: «Warum kümmert sich Deutschland mit der Nato nicht um die Ukraine? Warum machen andere Länder nichts, die in der Nachbarschaft der Ukraine liegen? Warum sind immer wir diejenigen, die führen, möglicherweise den dritten Weltkrieg mit Russland.»» Deutschland hat allerdings eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung zwischen den Konfliktparteien gespielt.
Zu seinem Bemühen, außenpolitische Kompetenz zu belegen, gehörte auch eine Rede vor der Lobbyorganisation Aipac (American-Israel Public Affairs Comittee). Der TV-erfahrene Trump, der sonst gern frei spricht, las seine Rede vom Teleprompter ab. Normalerweise bespottet er Politiker, die sich dieser Stütze bedienen.
Trump betonte, dass er immer den Staat Israel unterstützt habe und sprach von «unserem strategischen Verbündeten» und «unserer unzerbrechlichen Freundschaft.» Er versprach überdies, das im vergangenen Sommer geschlossene Atomabkommen mit dem Iran wieder außer Kraft zu setzen. Der Deal sei für die USA, für Israel sowie für den gesamten Nahen Osten «katastrophal».
Der New Yorker liegt derzeit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner vorne. Der milliardenschwere Unternehmer hat als Quereinsteiger noch nie ein politisches Amt bekleidet. Die Republikaner küren ihren Kandidaten auf einem Nominierungsparteitag im Sommer. Mit Vorwahlen in mehreren Bundesstaaten geht das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur am Dienstag weiter. Bei den Republikaner stehen Vorwahlen in Utah, Arizona und dem US-Außengebiet Samoa an. (DPA)