Besser wissen, was drin ist: Deutschlands Legehennen-Halter dringen auf eine weitreichende Kennzeichnung für Eier im Lebensmittelhandel. Der Bundesverband Deutsches Ei wolle sich stark machen für eine Neuregelung, teilte die Organisation mit. Verbandschef Günter Scheper begründete den Vorstoß damit, dass deutsche Verbraucher großen Wert auf die deutsche Herkunft der Eier legten.
«Um diesem Verbraucherwunsch Rechnung zu tragen, wünscht sich die deutsche Eierwirtschaft eine ausgeweitete Kennzeichnung der deutschen Herkunft», sagte Scheper. «Nicht nur auf den im Handel erhältlichen Schaleneiern, sondern auch auf Eiprodukten für die Lebensmittelwirtschaft und auf weiterverarbeiteten eihaltigen Lebensmitteln wie Nudeln oder Keksen sollte künftig klar erkennbar sein, aus welcher Haltungsform und welchem Land die Eier stammen.»
Bio, Freiland, Boden oder Käfig - die Art der Eierproduktion und die Lebensweise der Legehennen ist längst ein Politikum. So garantiere keine Eierproduktionsform eine tiergerechte Haltung von Legehennen, kritisiert die Verbraucherorganisation Foodwatch. Selbst Bio sei noch kein Garant dafür, heißt es im Foodwatch-Report «Ich wollt', ich wär kein Huhn». Hohe Krankheits- und Sterberaten, Verhaltensstörungen wie Federpicken oder Kannibalismus und das Töten ungewollter männlicher Küken gebe es in allen Haltungsformen. Die Verbraucher im Supermarkt hätten keine Chance, garantiert tiergerecht erzeugte Eier zu kaufen.
Die Geflügelwirtschaft hatte den Mitte 2015 vorgelegten Bericht zurückgewiesen. Die deutschen Halter produzierten «auf Basis hoher, über den europäischen Vorgaben befindlicher Standards hochwertige und gesunde Eier.» Die Legehennenhalter seien sich «ihrer besonderen Verantwortung gegenüber dem Tier und dem Verbraucher bewusst». (DPA)