Sieben Jahre nach dem Amoklauf an einer Realschule in Winnenden bei Stuttgart wird heute erneut der Opfer gedacht. Um 9.33 Uhr - zu dem Zeitpunkt als am 11. März 2009 der erste Notruf eines Schülers bei der Polizei einging - läuten die Kirchenglocken. Am Mahnmal nahe der Albertville-Realschule werden die Namen der 15 Getöteten verlesen, auch drei ökumenische Gottesdienste sind geplant. Für den Abend organisiert der Jugendgemeinderat eine Lichterkette.
Der 17 Jahre alte Amokläufer war mit der Waffe seines Vaters in seine ehemalige Schule eingedrungen und hatte während des Unterrichts acht Schülerinnen, einen Schüler und drei Lehrerinnen ermordet. Auf seiner Flucht nach Wendlingen erschoss er drei weitere Menschen und sich selbst.
In wenigen Tagen, am 22. März, startet noch ein Prozess zu der Tat: Der Vater von Tim K. verklagt Ärzte einer psychiatrischen Klinik. Diese hätten ihm nicht von der Gefahr berichtet, die von seinem dort behandelten Sohn ausging, argumentiert er. Hintergrund ist seine Hoffnung, von Schadenersatz- und Schmerzensgeldansprüchen freigestellt zu werden, zu denen er verurteilt worden war. (DPA)