Nach schlechteren Geschäften in China zückt der Modekonzern Hugo Boss den Rotstift und verkleinert sein dortiges Filialnetz. 20 Geschäfte sollen geschlossen werden, teilte der Konzern am Donnerstag in Metzingen mit. In Asien war der Umsatz 2015 um drei Prozent gesunken - die Boss-Produkte werden dort als exklusive Mode deutlich teurer angeboten als in Europa. Auch in den USA, wo hohe Rabatte dem Unternehmen zusetzen, sanken die Erlöse, und zwar um fünf Prozent.
Dank anziehender Europa-Verkaufszahlen stieg der Konzernumsatz insgesamt aber um neun Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.
Trotz der Eintrübung in Amerika und Asien geht es Hugo Boss relativ gut, Gewinn lag bei 319 Millionen Euro - im Vergleich zu 2014 war das allerdings ein Minus von vier Prozent. Die Anteilseigner sollen das insofern nicht zu spüren bekommen, als die Dividende weiter bei 3,62 Euro pro Aktie liegen soll.
Für 2016 dämpft die Firma die Erwartungen, das Umsatzwachstum soll nur im niedrigen einstelligen Bereich liegen. Hugo Boss hatte unlängst auch mit internen Turbulenzen zu kämpfen, Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs hatte Ende Februar überraschend seinen Hut genommen. (DPA)