RWE nach Verlust vor weiteren Einsparungen

Vor allem der Verfall der Strompreise im Großhandel setzt dem Versorger RWE zu. Foto: Rolf Vennenbernd
Vor allem der Verfall der Strompreise im Großhandel setzt dem Versorger RWE zu. Foto: Rolf Vennenbernd

Der angeschlagene Energiekonzern RWE steht vor weiteren Einschnitten. Vor allem in den klassischen Großkraftwerken und im britischen Vertriebsgeschäft soll es weitere Einsparungen geben, wie das Unternehmen mitteilte. Geplant ist, bis 2018 die Kosten um weitere 500 Millionen Euro zu drücken. Bislang wollte RWE 2 Milliarden Euro einsparen. Trotzdem konnte der Konzern ein Abrutschen in die roten Zahlen 2015 nicht verhindern. Unter dem Strich stand wegen hoher Abschreibungen auf die Großkraftwerke und negativer Steuereffekte ein Fehlbetrag von 170 Millionen Euro nach einem Gewinn von 1,7 Milliarden Euro 2014.

Das ist nur geringfügig weniger als Mitte Februar angekündigt.

 

Vor allem der Verfall der Strompreise im Großhandel setzt dem Versorger zu. Das ließ das betriebliche Ergebnis allein im Geschäft mit Atom-, Kohle- und Gaskraftwerken um fast die Hälfte einbrechen. Rote Zahlen gab es im britischen Vertriebsgeschäft, wo eine IT-Umstellung Kunden vergrätzte.

 

Als Folge der Krise streicht RWE seinen Anteilseignern die Dividende praktisch ganz. Nur die wenigen Vorzugsaktionäre sollen noch 13 Cent je Stück bekommen. Im Vorjahr gab es noch einen Euro.

 

Ein Ende des Absturzes ist auch 2016 nicht in Sicht. So soll der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von zuletzt 7 auf 5,2 bis 5,5 Milliarden Euro sinken. Dabei rechnet RWE mit einem weiteren Verfall der Gewinnanteile seiner Kohle-, Atom- und Gasmeiler. Hinzu kommen dürften weitere Belastungen wegen Problemen im britischen Geschäft.

 

Als Reaktion auf die Krise bereitet RWE wie Konkurrent Eon seine eigene Aufspaltung vor. Das Zukunftsgeschäft mit Ökostrom, Netzen und Vertrieb wird in eine neue Tochter ausgegliedert, die Ende des Jahres an die Börse gehen soll. (DPA)