In Deutschland liegt nach einer Umfrage viel Gründerpotenzial brach. Knapp jeder zweite Deutsche (47 Prozent) hat danach zwar schon einmal eine Firmengründung oder unternehmerische Aktivitäten erwogen. Aber nur 22 Prozent setzten ihre Idee dann auch in die Tat um, wie eine Umfrage der Meinungsforschungsinstituts YouGov für den Verband «Die jungen Unternehmer» ergab. Bei jungen Menschen zwischen 18 und 34 Jahren hätten 43,7 Prozent ein Unternehmertum ins Auge gefasst, aktiv geworden seien aber nur zehn Prozent.
Als größte Hürden seien die Kapitalbeschaffung und Bürokratie genannt worden. Junge Unternehmer sorgten sich zudem um die finanziellen Konsequenzen eines Scheiterns.
Verbandschef Hubertus Porschen erklärte: «Wunsch und Wirklichkeit trennen oft nur drei Buchstaben: Mut.» Damit mehr Menschen ins unternehmerische Risiko gehen, sei «endlich eine bessere Politik für Gründer» erforderlich. Deutschland fehle noch immer ein attraktiver Wagniskapitalmarkt, der Bürokratieabbau komme nicht in Gang: «In unserer Gesellschaft wird Scheitern stigmatisiert, und unser Bildungssystem bringt Manager hervor, keine Unternehmer.»
53 Prozent der Befragten, die von einer Firmengründung Abstand genommen haben, gaben den Angaben zufolge die Kapitalbeschaffung als Grund für die Absage an. «Unsere Kreditinstitute sind nicht auf die Finanzierung von Start-ups eingestellt», sagte Porschen. Kreditvergabe funktioniere noch immer wie im Zeitalter der Industrialisierung - nach materiellen Firmenwerten:
«Was deutschen Gründern und Jungunternehmern angeboten wird, liegt weit unter den Mitteln ihrer Konkurrenten in den USA», sagte Porschen. 2014 habe die Lücke bei Wagniskapital zwischen Deutschland und den USA bei 7,1 Milliarden Euro gelegen. (DPA)