Streit mit Anwalt vorbeugen - Schlichter vermitteln

Sich gegenseitig wieder die Hand reichen: Bei Streit mit dem Anwalt können Schlichter vermitteln. Wer möglichen Ärger vermeiden will, sollte unbedingt vorab Honorarabsprachen treffen. Foto: Monique Wüstenhagen
Sich gegenseitig wieder die Hand reichen: Bei Streit mit dem Anwalt können Schlichter vermitteln. Wer möglichen Ärger vermeiden will, sollte unbedingt vorab Honorarabsprachen treffen. Foto: Monique Wüstenhagen

Bei Problemen mit dem Anwalt können sich Mandanten kostenlos an die Schlichtungsstelle der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) wenden. Voraussetzung dafür: Der Mandant hat vorher versucht, die Auseinandersetzung mit seinem Anwalt zu klären. Findet sich keine Lösung, unterbreiten die Schlichter schriftlich einen Einigungsvorschlag. Möglich ist dies, wenn es um Honorare oder Schadensersatzansprüche wegen vermuteter Beratungsfehler geht. Der Streitwert darf maximal bei 15 000 Euro liegen. Wichtig zu wissen: Mandaten dürfen sich nicht parallel an eine örtliche Anwaltskammer wenden.

Das Verfahren ist nur bindend, wenn beide Parteien dem Vorschlag zustimmen. Ansonsten bleibt nur noch der Gang vor Gericht.

 

Ein häufiger Streitpunkt ist das Honorar. Deshalb sollten Verbraucher sich nicht scheuen, vorab etwa bei einer Erstberatung nach den Kosten zu fragen. «Ein guter Anwalt wird dies sogar begrüßen, denn das ist ein wichtiger Punkt», sagt Lovis Wambach, Rechtsexperte von der Verbraucherzentrale Bremen.

 

Wer sich ärgert, weil der Anwalt lange untätig bleibt, kann ihm per Einschreiben eine Frist von vier Wochen setzen. «Reagiert der Anwalt dann immer noch nicht, können Betroffene das Mandat in der Regel ohne Zusatzkosten kündigen», erklärt der Rechtsexperte.

 

Außerdem rät er, vorab den Rechtsbeistand sorgfältig auszusuchen: Wenden Sie sich an jemanden, der sich auf dem Rechtsgebiet auskennt - beispielsweise einen Fachanwalt. Häufig bieten Anwälte kostenlos eine Erstberatung an. Sie dürfen für so ein Gespräch laut Wambach aber auch bis zu 190 Euro plus Mehrwertsteuer verlangen. In jedem Fall sei dies eine gute Möglichkeit, um einen ersten Eindruck zu bekommen und den Fall, sowie den Kostenpunkt zu erörtern. (DPA/TMN)