Wissen Sie, was Errata-Zettel sind? Das Deutsche Literaturarchiv (DLA) in Marbach bei Stuttgart würdigt jene kleinen Zettel, mit denen Druckfehler in Büchern nachträglich korrigiert werden, mit einer eigenen Ausstellung. Der Schauspieler und Essayist Hanns Zischler hat rund 230 solcher Zettel zusammengestellt, die zumindest einen Teil aller Unfälle und Fehler anzeigen, die sich irgendwann zwischen Satz, Korrektur und Druck in die Bücher geschlichen haben. «Errata. Fehler aus zweiter Hand» wird am Montag eröffnet und ist bis 3. Juni im Deutschen Literaturarchiv zu sehen.
Auf dem kleinsten und scheinbar unsinnigsten Errata-Zettel stehe «Über dem G liegt ein zweites J!», wie Heike Gfrereis vom DLA erzählt. Früher seien die Setzer für die Fehler aus zweiter Hand verantwortlich gewesen, heute Geräte mit Korrekturprogrammen, die den Text für den Druck vorbereiten. Nabokov und Oscar Wilde, Jean Paul und Lichtenberg hätten ihren Ärger über den Druckfehler kultiviert - und poetisch fruchtbar gemacht. «Das ist ja das Schöne daran: Die Kunst besteht darin, über das zu lachen, was einen zunächst zutiefst ärgert oder auch beschämt.» (DPA/LSW)