Zwei Wochen vor der Wahl haben Gegner einer Gleichstellung von Homo- und Heterosexuellen in Stuttgart neue Proteste gegen den Bildungsplan der grün-roten Regierung angekündigt. An diesem Sonntag hofft die ultrakonservative Initiative «Demo für alle» auf Tausende Demonstranten in der Landeshaupt-stadt gegen eine «Sexualisierung» des Schulunterrichts im Südwesten. Gegner dieser umstrittenen Kundgebung haben zeitgleich Aktionen angekündigt. Sie treten für Weltoffenheit, Toleranz und kulturelle Vielfalt in Baden-Württemberg ein.
Die Polizei ist im Einsatz, um gewaltsame Konfrontationen wie in der Vergangenheit zu verhindern.
Am selben Tag will auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit einer Grundsatzrede vor der Landtagswahl am 13. März an die Gesellschaft appellieren, in Zeiten von Kontroversen zusammenzustehen. Die von Kretschmann geführte Regierung hatte mit einem Bildungsplan, der auch die Akzeptanz sexueller Vielfalt behandelt, besorgte Eltern auf den Plan gerufen.
Der Landesfrauenrat ruft zu Protesten gegen die «Demo für alle» auf. Es gebe ein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, betonte der Verband. «Diese Vielfalt Kindern im schulischen Rahmen aufzuzeigen, halten wir für völlig normal und ausgesprochen wichtig», teilte der Landesfrauenrat mit. (DPA/LSW)