Deutschlands drittgrößter Stromkonzern EnBW übernimmt einen Großteil des Geschäfts des Ökostrom-Anbieters Grundgrün aus Berlin. Einen entsprechenden Bericht der «Heilbronner Stimme» (Samstag) bestätigte am Freitag eine EnBW-Sprecherin. Einzelheiten wollen die Karlsruher jedoch erst nach der Zustimmung der Kartellbehörde bekanntgegeben. Es geht es um die Direktvermarktung: Grundgrün hatte demnach bislang den Strom von etwa 350 Erzeugern angenommen und vermarktet.
Ein Großteil dieses Portfolios - die Verträge mit Betreibern von Windkraft- und Photovoltaikanlagen - geht nun an die EnBW über. Die Energieerzeugung liege bei etwa 3000 Megawatt.
Außerdem sollen die Privat- und Gewerbekunden der Berliner ein Angebot der EnBW-Tochter Naturenergie Plus erhalten. Zu den 40 000 Abnehmern des Ökostroms bei der EnBW kämen dann nochmals etwa 10 000 Kunden der Berliner hinzu. Einzig die IT-Plattform bleibe bei Grundgrün.
Die Übernahme passt ins Konzept der bislang atomlastigen EnBW, die sich zum Ökostromer wandeln will. Die Karlsruher setzen verstärkt auf Windkraft und das Gasgeschäft. Die geplante Übernahme der insolventen Windenergiefirma Prokon war im vergangenen Jahr zwar gescheitert. Dafür ist die EnBW mit der Übernahme der VNG-Anteile künftig der drittgrößte Anbieter am deutschen Gasmarkt. Der Anteil erneuerbarer Energien an der EnBW-Erzeugung liegt derzeit noch bei rund 20 Prozent. (DPA/LSW)