Jeder Arbeitslose hat 2014 im Schnitt 19 600 Euro gekostet. Die Pro-Kopf-Belastung für Sozialversicherungen und Steuerzahler habe damit trotz leicht gesunkener Arbeitslosigkeit um rund 600 Euro höher gelegen als 2013. Das geht aus einer am Mittwoch im Internet veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Von den 19 600 Euro entfielen rund 8100 Euro auf Arbeitslosengeldzahlungen und Sozialleistungen, der Rest auf entgangene Steuereinnahmen und Sozialbeiträge, da Arbeitslose keine Lohnsteuer und kaum Sozialbeiträge zahlten.
Die Kosten der Arbeitslosigkeit haben sich damit nach Berechnungen der Arbeitsmarktforscher im Jahr 2014 auf 56,7 Milliarden Euro summiert; dies seien 0,7 Milliarden Euro oder 1,3 Prozent mehr als im Jahr davor. Im langjährigen Vergleich bewegten sich damit die Ausgaben samt entgangener Steuern und Versicherungsbeiträge auf ähnlichem Niveau. Noch 2005 hatten die Kosten dagegen um gut 30 Milliarden Euro höher gelegen.
IAB-Arbeitsmarktforscher Enzo Weber begründet die gestiegenen Kosten vor allem mit höheren Löhnen. Diese führten zum einem zu höheren Arbeitslosengeldern. «Denn wer mehr verdient, zahlt höhere Beiträge in die Arbeitslosenversicherung und erhält, wenn er seine Arbeit verliert, auch ein höheres Arbeitslosengeld», gab Weber zu bedenken. Zugleich entgingen Staat und Sozialversicherungen bei Arbeitslosigkeit eines zuvor Beschäftigten mehr Steuern und Beiträge als in den Vorjahren.
Gemessen am gestiegenen Bruttoinlandsprodukt sei der Anteil der Kosten für Arbeitslosigkeit aber im Jahr 2014 im Jahresvergleich von 1,99 auf 1,94 Prozent gesunken, betonte Weber. Stark geschrumpft sind der Studie zufolge in den vergangenen Jahren die Ausgaben von Bundesagentur und Regierung für Programme der sogenannten aktiven Arbeitsmarktpolitik. Mit 10,3 Milliarden Euro im Jahr 2014 hat sich der für Kurse und Fortbildungen von Arbeitslosen vorgesehene Betrag seit dem Rezessionsjahr 2009 halbiert. (DPA)