Im Konflikt um überraschend freigestellte Mitarbeiter einer Möbelhaus-Kette in Mannheim hat der Betriebsrat eine Schlappe erlitten. Das Arbeitsgericht lehnte unter anderem einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung ab. Der Betriebsrat hatte sich in dem am Dienstag entschiedenen Eilverfahren gegen das Vorgehen des Unternehmens wehren wollen. Das hatte rund 100 Mitarbeiter ohne Vorwarnung an einem Montagmorgen Anfang Februar nicht mehr an ihren Arbeitsplatz gelassen und freigestellt.
Dafür war die XXXL-Gruppe, zu der der Mannheimer Standort gehört, heftig kritisiert worden. Die Gruppe mit Sitz in Würzburg hatte ihr Vorgehen damit begründet, dass die betroffene Abteilung seit langem ineffizient gearbeitet habe. Mit dem Betriebsrat sei man bereits Monate vor den umstrittenen Maßnahmen im Gespräch gewesen. Man habe den Mitarbeitern ihre Freistellung deshalb so kurzfristig mitgeteilt, um weitere Beeinträchtigungen der Auftragsabwicklung zu vermeiden.
Die Gewerkschaft Verdi kündigte an, die Entscheidung gemeinsam mit dem Betriebsrat zu prüfen. «Ein Unternehmenskonstrukt, das es offenbar möglich macht, fast 100 zum Teil langjährig Beschäftigte über Nacht vor die Tür zu setzen, kann und darf nicht rechtens sein», betonte Landesbezirksleiterin Leni Breymaier in einer Mitteilung.
Die XXXL-Gruppe will die Auftragsbearbeitung von Mannheim nach Würzburg verlagern. Man wolle den Konflikt mit den Mannheimer Beschäftigten weiter durch Verhandlungen lösen, sagte ein Unternehmenssprecher. Die XXXL-Gruppe ist in Deutschland mit 37 Einrichtungshäusern und mehr als 10 500 Mitarbeitern vertreten. (DPA/LSW)