Beim Bausparvertrag gibt es zunächst eine Sparphase und später eine Darlehensphase – bereits beim Abschluss legt die Bausparkasse die Konditionen fest. Die Zinsen sind jeweils fest vereinbart. «Das gilt sowohl für die Sparphase als auch für die Darlehensphase», sagt Niels Nauhauser von der Verbraucher-zentrale Baden-Württemberg. Sollten die Zinsen für alternative Sparanlagen fallen, profitieren Bausparer von dem festen Sparzins. Steigen die Zinsen hingegen deutlich, freuen sie sich über einen festen und im Marktvergleich niedrigen Darlehenszins.
«Die Zinsen müssen sich aber deutlich verändern, damit sich das Ganze lohnt», sagt Nauhauser. Denn die Guthabenzinsen des Bausparvertrages sind derzeit vergleichsweise niedrig. «Das Produkt eignet sich deswegen nicht für die Altersvorsorge oder den Vermögensaufbau», erklärt der Finanzexperte.
Nauhauser kritisiert, dass Kunden am Anfang der Vertragsvereinbarung eine hohe Abschlussgebühr zahlen müssen. Mit der Folge: Das Guthaben wird etliche Jahre hinweg unterm Strich negativ verzinst – bis diese Kosten beglichen sind. «Attraktiv wird die Sparphase beim Bausparvertrag nur in Kombination mit den staatlichen Zuschüssen Wohnbauprämie oder Arbeitnehmer-Sparzulage», sagt der Verbraucherschützer. Dank der Prämien könnten Sparer den Verlust wegen der Abschlussgebühr rascher ausgleichen.
Vorteilhaft kann ein Bausparvertrag für Renovierungen sein, wenn es um kleinere Summen von etwa bis zu 20 000 Euro geht. Denn die Darlehenszinsen sind im Vergleich zu Bankkrediten teilweise günstiger. «Kleine Renovierungskredite bieten einige Banken nur als Konsumkredite oder nur zu deutlich höheren Zinsen an als übliche Immobilienkredite», erklärt Nauhauser. Wer die Reparatur mit einem Bausparvertrag finanzieren möchte, muss Zeit mitbringen – denn oft muss man rund sieben Jahre regelmäßig sparen, bis Bausparer einen Darlehensanspruch erwerben. (DPA/TMN)