1:2 in Mainz: Schalke verliert bei Heidels Noch-Verein

Der Mainzer Julian Baumgartlinger (M) jubelt nach seinem Treffer zum 2:1-Sieg mit Yunus Malli (l) und Jhon Cordoba. Foto: Fredrik von Erichsen
Der Mainzer Julian Baumgartlinger (M) jubelt nach seinem Treffer zum 2:1-Sieg mit Yunus Malli (l) und Jhon Cordoba. Foto: Fredrik von Erichsen

Vor den Augen seines wahrscheinlichen neuen Sportchefs Christian Heidel hat der FC Schalke 04 einen weiteren Rückschlag im Rennen um die Champions-League-Plätze kassiert. Im Rennen um einen Platz in der Champions League hat Schalke eine Niederlage gegen einen unerwarteten Konkurrenten einstecken müssen. Beim FSV Mainz 05 unterlag der Revier-Club mit 1:2 (0:1) und verpasste den möglichen Sprung auf Platz drei der Fußball-Bundesliga. Gaetan Bussmann (33. Minute) und Julian Baumgartlinger (79.) sorgten mit ihren Toren für den Mainzer Heimerfolg.

Beide hatten zuvor noch nie einen Bundesliga-Treffer erzielt. Younes Belhanda (46.) hatte Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit für Schalke getroffen. Mainz liegt mit 33 Zählern nun punktgleich hinter Schalke überraschend auf Platz fünf.

 

Durch ihren dritten Sieg in Serie sind auch die Mainzer auf einmal zumindest ein Europa-League-Kandidat. Ganz unabhängig vom Ergebnis war allerdings die Personalie Heidel das dominierende Thema rund um diese Partie. Der 52-Jährige soll nach dieser Saison von Mainz nach Gelsenkirchen wechseln, um dort den scheidenden Sportvorstand Horst Heldt zu ersetzen.

 

Dieser Wechsel wird von niemandem mehr dementiert, wurde aber auch am Freitagabend noch immer nicht bestätigt. «Ich bin jetzt im 24. Jahr im Verein, da geht man nicht von heute auf morgen weg. Da ist es meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass in Mainz alles geordnet ist», sagte Heidel vor dem Spiel dem TV-Sender «Sky». Dennoch soll sein Weggang aus seiner Heimatstadt in den nächsten Tagen verkündet werden.

 

Die Schalker hatten mit Belhanda, Leroy Sané, Leon Goretzka und Maximilian Meyer eindeutig die besseren Fußballer auf dem Feld. Die meiste Zeit aber nahmen ihnen die Mainzer mit ihrer Laufbereitschaft und ihrer Zweikampfstärke jeden Raum und jede Lust am Spiel.

 

Der marokkanische Nationalspieler Belhanda war in der Winterpause von Dynamo Kiew gekommen. Er spielte am Freitag nur deshalb zum ersten Mal von Anfang an, weil der Ex-Mainzer Eric Maxim Choupo-Moting starke Schmerzen am Beckenkamm hat. Aber auch ohne Choupo-Moting standen noch zwei frühere 05er in der Schalker Startelf: Roman Neustädter und der erst im Sommer für zwölf Millionen Euro verpflichtete Johannes Geis.

 

Beide wussten genau, was sie in der alten Heimat erwartet. Aber auch sie fanden nur selten ein Mittel gegen die giftige, energische Spielweise der Mainzer. Nach einem Fehler von Joel Matip (2.) und einem Sololauf von Jhon Cordoba (6.) hatten die Gastgeber schon früh die ersten Chancen. Schalke dagegen hatte außer einem Schuss von Goretzka (12.) keine nennenswerte Möglichkeit in Durchgang eins.

 

Das änderte sich nach der Pause binnen weniger Sekunden. Ein erster Schuss von Meyer wurde noch auf der Torlinie geklärt. Doch im Nachsetzen war Belhanda erfolgreich. Schalke war nun deutlich besser im Spiel.

 

Aber die Mainzer taten ihnen nicht den Gefallen, sich in die Defensive drängen zu lassen. Sie hielten weiter dagegen und erarbeiteten sich nach einer Stunde wieder ein Übergewicht. Die besten Chancen hatte die Schalker Leihgabe Christian Clemens (54.) sowie Jairo (71.). Das Siegtor von Baumgartlinger war am Ende verdient. (DPA)