Anleger der von der Finanzaufsicht geschlossenen insolventen Maple Bank können auf Rückzahlung ihrer Einlagen hoffen. Die Finanzaufsicht Bafin hat den Entschädigungsfall festgestellt und gleichzeitig ein Insolvenzverfahren über das Frankfurter Institut beantragt. Das Amtsgericht Frankfurt hat bereits das Verfahren eröffnet und einen Insolvenzverwalter bestellt, wie die Bafin mitteilte. Die Feststellung des Entschädigungsfalls ist die Voraussetzung, dass Anleger Geld aus der gesetzlichen Einlagensicherung erhalten können. Sie prüft die Ansprüche und befriedigt sie bis zu 100.000 Euro, in Ausnahmefällen sogar bis 500.000 Euro.
Für darüber hinausgehende Ansprüche ist der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes Deutscher Banken zuständig, dem die Maple Bank angehörte. Die Spezialbank hatte nur wenige Privatkunden.
Die deutsche Maple Bank GmbH mit kanadischen Wurzeln war am vergangenen Wochenende für den Geschäftsverkehr geschlossen worden, weil ihr wegen einer notwendigen Steuerrückstellung die Überschuldung drohte. Die Bank hatte bestätigt, dass die Rückstellung in Zusammenhang mit möglicherweise illegalen «Cum-Ex»-Aktiengeschäften aus den Jahren 2006 bis 2010 steht. Elf ihrer früheren Angestellten stehen im Verdacht, bis zu 450 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben. (DPA)