Ob an der Ladentheke oder an der Supermarkt-kasse: Der Griff zum Kleingeld wird in Baden-Württemberg nach Einschätzung eines Branchenverbandes auch künftig fester Bestandteil im alltäglichen Konsum sein. Baden-Württembergs Einzelhändler hätten keinerlei Absichten, auf 1- und 2-Cent-Münzen zu verzichten und die Beträge stattdessen zu runden, sagte die Hauptgeschäftsführerin von Baden-Württembergs Handelsverband, Sabine Hagmann, in Stuttgart.
Im nordrhein-westfälischen Kleve verzichten seit kurzem zahlreiche Geschäfte auf die Kleinstmünzen, um sich die kostspielige Abwicklung der Zahlungsvorgänge zu ersparen.
Die Südwest-Branchenvertreterin Hagmann bezweifelt aber, dass die Geschäfte sich durch den Verzicht Zeit fürs Münzzählen sowie für die spätere Abrechnung und somit auch Geld sparen. «Als Einzelhändler liefert man sich Diskussionen mit dem Kunden aus, wenn man rundet - der Kunde fühlt sich benachteiligt.» Man würde also keine Zeit sparen, sondern genau das Gegenteil wäre der Fall.
Laut dem Klever Modell wird entweder abgerundet - etwa von 12 Cent auf 10 Cent - oder aufgerundet, etwa von 13 auf 15 Cent. Letzteres Beispiel könnte nach Ansicht von Hagmann Anlass zum Streit sein. «Wir haben immer schon Centmünzen gehabt, das soll auch in Zukunft so bleiben», sagte Hagmann. Sollte das Kleingeld dennoch abgeschafft werden, sollte dies in der ganzen Eurozone passieren - nationale oder regionale Alleingänge wären falsch. (DPA/LSW)