Stevens tritt als Hoffenheim-Trainer zurück

Huub Stevens ist nicht mehr Trainer von 1899 Hoffenheim. Foto: Uwe Anspach
Huub Stevens ist nicht mehr Trainer von 1899 Hoffenheim. Foto: Uwe Anspach

Die Ära von Huub Stevens bei 1899 Hoffenheim ist nach nicht einmal vier Monaten schon wieder zu Ende. Der Niederländer trat aus gesundheitlichen Gründen beim Abstiegs-kandidaten der Fußball-Bundesliga zurück. Damit stehen die Kraichgauer drei Tage vor dem wichtigen Spiel bei Werder Bremen ohne Trainer da. «Wir waren genauso überrascht», sagte Mediendirektor Christian Frommert. Stevens' Nachfolge sollen vorerst seine beiden bisherigen Assistenten Alfred Schreuder und Armin Reutershahn übernehmen.

Offiziell verkündet werden soll dieser Wechsel bei einer Pressekonferenz um 15.00 Uhr auf dem Trainingsgelände in Zuzenhausen.

 

Hinter den Kulissen sollen sich die Verantwortlichen zudem darum bemühen, den 28 Jahre alten Julian Nagelsmann bereits jetzt in die Trainingsarbeit einzubinden. Der bisherige A-Jugend-Trainer sollte im Sommer ohnehin die Nachfolge von Stevens antreten, der Ende Oktober des vergangenen Jahres als Retter für den am Ende erfolglosen Markus Gisdol geholt worden war.

 

Stevens hatte zuletzt in ähnlicher Lage den VfB Stuttgart zweimal vor dem Abstieg bewahrt. Die Hoffnung von Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp, dass der Trainer-Routinier auch seinen einstigen Dorfclub wieder in sichere Tabellen-Gefilde führt, erfüllte sich aber nicht.

 

In zehn Spielen unter der Regie des 62-Jährigen holte die TSG nur acht Punkte und einen Sieg. Nach der 0:2-Heimniederlage am Sonntag gegen Aufsteiger Darmstadt 98 steht die TSG in der Tabelle nur auf Platz 17. Der Rückstand auf den nächsten Gegner Bremen auf dem Relegationsrang beträgt bereits fünf Punkte.

 

Dennoch hatten sowohl Stevens als auch die Verantwortlichen einen erneuten Trainerwechsel zuletzt noch ausgeschlossen. Stattdessen hatte der Niederländer Fragen in dieser Hinsicht am Sonntag brüsk zurückgewiesen und stattdessen an den Zusammenhalt im Verein appelliert.

 

Allerdings war Stevens zuletzt auch intern nicht mehr unumstritten. Mit seiner knurrigen Art und deutlichen Ansprache waren nicht alle Spieler klargekommen. Zudem hatten einige Personalentscheidungen des erfahrenen Trainers für Verwunderung gesorgt. So hatte Stevens Nationalspieler Kevin Volland beim Auswärtsspiel in München auf die Bank verbannt, um ihn eine Woche später gegen Darmstadt wieder in die Startformation zu berufen. Vor allem offensiv brachten die Hoffenheimer unter Stevens nicht viel zustande und stellen mit 18 Treffern die zweitschlechteste Offensive hinter Ingolstadt. (DPA)