Gruner + Jahr lässt Online-Nutzer mit Werbeblocker zahlen

Gruner + Jahr weitet seine Anti-Adblock-Maßnahmen auf sieben weitere Websites aus. Foto: Christian Charisius/Archiv
Gruner + Jahr weitet seine Anti-Adblock-Maßnahmen auf sieben weitere Websites aus. Foto: Christian Charisius/Archiv

Wer Internetseiten wie Geo.de oder Schöner-Wohnen.de des Verlags Gruner + Jahr (G+J) nutzen will, muss sich künftig entscheiden: Entweder er schaltet seinen Werbeblocker ab und kann weiterhin kostenlos durch die Inhalte surfen. Oder er unterdrückt die Werbung weiterhin und muss dann für den Zugang zahlen. Dieser koste als Tagespass 0,50 Euro, der Wochenpass 2 Euro, erläuterte ein G+J-Sprecher. Neben Geo.de habe der Hamburger Verlag seine Anti-Adblock-Maßnahmen auf sieben weitere Websites ausgeweitet.

 

 

G+J klärt nach eigenen Angaben in eingeblendeten Informationstexten über den Zusammenhang von Werbung und Finanzierung einer Website auf und bittet seine Leser, den Adblocker abzuschalten. «Eine freie Nutzung von Qualitätsjournalismus im Netz ist nur möglich, wenn die Angebote über Werbung finanziert werden können», ergänzte Oliver von Wersch, Geschäftsführer G+J Digital Products.

 

Das Vorgehen wurde seit Ende Oktober 2015 zunächst bei GEO.de getestet. Jeder dritte Nutzer habe hier bereits den Adblocker abgeschaltet, teilte der Verlag mit. Auswirkungen auf die Zugriffszahlen (Traffic) habe die Maßnahme nicht gehabt. Das Konzept werde jetzt auch bei Schoener-Wohnen.de, Essen-und-Trinken.de und Living-at-Home.de umgesetzt. Nutzer von Brigitte.de, Gala.de und den Nutzer-Communities Urbia.de und Chefkoch.de werden testweise hingewiesen auf mögliche Veränderungen. (DPA)