Relativ gutes Wetter und hohe Beliebtheit im Ausland hat Baden-Württemberg 2015 im Tourismus auf Wachstumskurs gehalten. Die Zahl der Übernachtungen im Südwesten sei um 3,3 Prozent auf 50,8 Millionen gestiegen, teilte das für Tourismus zuständige Ministerium am Dienstag in Stuttgart mit. Damit sei der Wert im fünften Jahr nacheinander angestiegen. «Baden-Württemberg ist ein überaus attraktives Reiseland, das auch im Ausland zunehmend an Strahlkraft gewinnt und neue Gäste anzieht», sagte Tourismusminister Alexander Bonde (Grüne).
Als weiterer Grund wurde das gute Wetter genannt - im kalten, trockenen Wintermonat Februar lag das Übernachtungsplus im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 8,3 Prozent, im sonnigen Juli bei 6 Prozent.
Die Anziehungskraft von Baden-Württemberg für Urlauber und Geschäftsreisende hat vor allem außerhalb Deutschlands zugenommen, die Zahl der Übernachtungen von Ausländern in Südwest-Unterkünften stieg den Angaben zufolge um 7,6 Prozent auf 11,1 Millionen, bei Inländern lag der Zuwachs nur bei 2,2 Prozent. Vor allem immer mehr Schweizer entdecken Deutschlands Südwesten: 2,4 Millionen Übernachtungen gehen auf das Konto der Eidgenossen, ein knackiges Plus von 10,8 Prozent. Das dickste Plus gab es bei Chinesen, die es auf 380 000 Übernachtungen brachten - fast 40 Prozent mehr als 2014.
In der Statistik inbegriffen sind Übernachtungen in Hotels, Pensionen, Jugendherbergen, in Kurkliniken und auf Campingplätzen. Unterkünfte in Herbergen mit weniger als zehn Betten oder im Internet vermittelte Betten bei Privatpersonen werden nicht gezählt.
Baden-Württembergs Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) wies auf die Bedeutung der Branche für Schulabsolventen hin. «Der Tourismus ist in allen Regionen des Landes nicht nur ein Jobmotor, sondern auch ein Garant für hochwertige Ausbildung für junge Leute», teilte der BWIHK mit. Aktuell werden den Angaben zufolge im Südwesten 7630 junge Leute im Gastgewerbe und in der Reisebranche dual ausgebildet. (DPA/LSW)