Ein Sofa muss man Probe sitzen, ein Bett liegend ausprobieren. Und wie das Holz eines Schranks wirkt, wird erst bewusst, wenn man nicht Katalogbilder sieht, sondern man davor steht. Genau das sind die Hürden, die viele beim Kauf von Möbeln im Internet empfinden. Der Verband der Deutschen Möbel-industrie (VDM) hat dafür ein paar Tipps:
Der erste Eindruck: Ein Bild verrät nicht, welches Material verwendet wurde. Aber in den Produktbeschreibungen steht, woraus genau das Möbel hergestellt ist. Ziert den Schrank etwa Dekorfolie, oder ist er aus Massivholz?
Wichtig ist aber auch, sich bei teuren Designerstücken zu versichern, dass man Originale ersteht. Das lässt sich recherchieren, denn Designer vergeben oft Lizenzen an Hersteller. Nur sie dürfen also diese Produkte verkaufen. Steht bei einem Angebot eines preiswerten Klassikers dabei, die Lizenz sei frei, sollte man das hinterfragen.
Größe: Selbst im Möbelhaus können Käufer schwer nachvollziehen, ob die Größe eines Sofas oder die Wucht eines Schrankes gut für das heimische Zimmer ist. Noch schwieriger ist das online, nur mit einem Bild vor Augen. VDM-Sprecherin Ursula Geismann rät daher, nicht nur Länge und Breite des Stellplatzes auszumessen, sondern zum Beispiel beim Sofa-Kauf auch die Maße zur Sitztiefe und die Höhe der Rückenlehne des Online-Angebotes mit einem Zollstock nachzuvollziehen. So bekommt man eine bessere Vorstellung vom späteren Sitzgefühl. Inzwischen bieten viele Hersteller auch Apps für das Smartphone oder Online-Tools an, mit denen sich die Möbel aus ihrem Angebot in ein Foto des Zimmers projizieren lassen.
Farbe:Farben zu kombinieren, ist heikel. Zum Beispiel können schon kleine Abweichungen zweier Rottöne in den Augen wehtun. Das Problem: Die Farbeinstellungen des Bildschirms und Druckers verfälschen oft die Farbe des Sofas auf einem Foto. Hier hilft der Gang in den Baumarkt oder zum Maler. Denn die Möbelfarben werden oft mit einem gängigen Klassifizierungssystem beschrieben, den RAL-Kennzeichnungen. Hierbei hat jeder Farbton eine vierstellige Nummer. Maler und die entsprechenden Abteilungen im Baumarkt haben Farbkarten dieses Systems. Oft lassen sich diese auch für zu Hause ausleihen. (DPA/TMN)