Das vierteilige Monumentalwerk «Birkenau» von Gerhard Richter steht von diesem Wochenende an im Mittelpunkt einer Ausstellung in Baden-Baden. Die vier abstrakten Bildertafeln entstanden nach Fotografien von einem jüdischen Häftling im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau im August 1944. Die großformatigen Bilder hat Richter 2014 gemalt. Sie waren schon vor einem Jahr im Dresdener Albertinum zu sehen - da allerdings noch als «Abstrakte Bilder». Das Museum Frieder Burda präsentiert sie nun ab Samstag bis zum 29. Mai unter dem Titel «Birkenau».
Vor Beginn der Ausstellung wurde am Donnerstagabend in Baden-Baden in Beisein von Gerhard Richter die neue Dokumentation «Mit meiner Vergangenheit lebe ich» präsentiert. Darin stellt Ivan Lefkovits die Memoiren von 15 Holocaust-Überlebenden vor, darunter auch seine eigene Lebensgeschichte. Jedes dieser Zeugnisse wird von einem Bild von Gerhard Richter begleitet.
Gerhard Richter ist einer der international bedeutendsten Künstler - und mit Abstand der teuerste deutsche Maler. Dass seine Werke regelmäßig Rekordpreise erzielen, quittiert der 83-jährige gebürtige Dresdner regelmäßig mit Kopfschütteln. Es ist für ihn vor allem ein Beleg dafür, wie «irrsinnig» sich der Kunstmarkt entwickelt hat. (DPA/LSW)