Umwelthilfe fordert Rückruf von Mercedes-Modell

Die Mercedes C-Klasse 220 CDi soll bei einem Test des niederländischen Prüfinstituts TNO auffällige Abgaswerte gehabt haben. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Die Mercedes C-Klasse 220 CDi soll bei einem Test des niederländischen Prüfinstituts TNO auffällige Abgaswerte gehabt haben. Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Stuttgart/Flensburg (dpa) - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) legt im Streit mit Daimler um angeblich erhöhte Abgaswerte nach: Der eingetragene Verein hat nach eigenen Angaben den Entzug der Typgenehmigung oder einen Rückruf für die Mercedes C-Klasse 220 CDi beim Kraftfahrtbundesamt (KBA) gefordert. Das teilte die DUH mit. Nach Auffassung der Umwelthilfe verstößt das Modell gegen die EU-Zulassungsvorschrift für Diesel-Pkw. Das KBA erklärte auf Anfrage, es führe wegen der VW-Abgasmanipulation «eigene umfangreiche Untersuchungen bei mehr als 50 Fahrzeugen der marktbestimmenden Hersteller durch.»

Die Untersuchungen dauerten noch an, ein Gesamtergebnis liege noch nicht vor.

 

Bereits im Januar hatte die Umwelthilfe den Entzug der Genehmigung für ein Opel-Modell gefordert. Ein Daimler-Sprecher sagte: «Unsere Fahrzeuge erfüllen die gesetzlichen Auflagen.» Er sehe keinen Grund, warum dem Fahrzeug die Typgenehmigung entzogen werden sollte.

 

Die Umwelthilfe hatte schon in der Vergangenheit von den Vorgaben angeblich abweichende Abgaswerte bei Mercedes kritisiert. Nun beruft sie sich auf Tests des niederländischen Prüfinstituts TNO. Das habe im Auftrag des niederländischen Umweltministeriums die Abgaswerte von insgesamt 16 Fahrzeugen getestet. Das Mercedes-Modell habe die Stickoxidgrenzwerte um ein Vielfaches überschritten. Es sei nun Aufgabe des KBA festzustellen, ob das Fahrzeug eine erlaubte oder verbotene Abschalteinrichtung in seiner Motorsteuersoftware habe. Der Daimler-Sprecher wies diesen Vorwurf als «haltlos» zurück. «Wir schalten nichts ab.» (DPA)