Siemens-Chef überrascht Anleger

Liefert überraschend gute Zahlen: Siemens-Chef Joe Kaeser. Foto: Peter Kneffel/Archiv
Liefert überraschend gute Zahlen: Siemens-Chef Joe Kaeser. Foto: Peter Kneffel/Archiv

Gute Zahlen und höhere Gewinnerwartungen fürs laufende Geschäftsjahr - Siemens-Chef Joe Kaeser hat zur Hauptversammlung heute positive Neuigkeiten für die Aktionäre im Gepäck. Für das erste Quartal 2015/16 gab der Elektrokonzern überraschend bereits am Vorabend ein Umsatzplus und einen Gewinnsprung bekannt. Auch der Auftragseingang kletterte unter anderem dank eines Milliarden-Kraftwerksauftrags aus Ägypten kräftig. Zuletzt waren bei den Anlegern die Sorgen um die Folgen des Ölpreisverfalls für Siemens gewachsen.

Das Unternehmen hatte sich im vergangenen Jahr den US-Ölindustrie-Zulieferer Dresser-Rand einverleibt und ursprünglich damit vom Fracking profitieren wollen. Angesichts der niedrigen Ölpreise ist die Branche aber derzeit kräftig unter Druck, deshalb gab es Befürchtungen um mögliche Abschreibungen.

 

Für Siemens läuft es trotz des wirtschaftlichen Gegenwinds in vielen Teilen der Welt insgesamt aber besser als erwartet. Je Aktie rechnet das Management im Geschäftsjahr 2015/16 nun mit einem Gewinn von 6,00 bis 6,40 Euro. Bislang waren 5,90 bis 6,20 Euro geplant.

 

Grund für die Zuversicht ist das bessere Abschneiden im ersten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember: Dank Großaufträgen aus Europa und Afrika stieg der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als ein Viertel auf 22,8 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um 8 Prozent auf 18,89 Milliarden Euro. Unter dem Strich konnte Siemens den Nettogewinn im ersten Geschäftsquartal um 42 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro steigern - im Vorjahr hatten Sonderfaktoren das Ergebnis noch belastet.

 

Siemens baut derweil weiter um: Für 970 Millionen US-Dollar schluckt der Konzern den Simulationssoftware-Anbieter CD-adapco. Die Software-Firma erwirtschaftete den Angaben zufolge zuletzt mit gut 900 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von knapp 200 Millionen Dollar. Die Software werde unter anderem von 14 der 15 größten Autobauer eingesetzt und sei auch in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Energiebranche weit verbreitet. Die Übernahme soll in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres abgeschlossen werden. (DPA)