Die Ölpreise sind am Freitag nach der rasanten Talfahrt der vergangenen Tage kräftig gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur März-Lieferung kostete am frühen Abend 31,57 US-Dollar und damit 2,32 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg um 2,11 Dollar auf 31,64 Dollar. Im Verlauf der Woche hatten die Ölpreise mit deutlich unter 30 Dollar den tiefsten Stand seit 2003 erreicht. Der Preisanstieg beim Rohöl läuft bereits seit Donnerstag. Er ist der stärkste binnen zwei Tagen seit August.
Experten sehen aber dennoch keine Trendwende am Ölmarkt. Nach wie vor deuten die Nachrichten auf ein steigendes Angebot an Rohöl hin. «Die US-Rohölproduktion stieg die sechste Woche in Folge und erreichte mit 9,24 Millionen Barrel pro Tag das höchste Niveau seit August 2015», schreibt Eugen Weinberg, Analyst bei der Commerzbank. Zudem rechnet er mit steigenden Exporte aus dem Nahen Osten.
Mehr Öl ist vor allem aus dem Iran zu erwarten. Nach der EU und den USA werde auch Japan seine Wirtschaftssanktionen gegen den Iran aufheben, teilte der japanische Außenminister Fumio Kishida am Freitag mit. Auch das Nachbarland Irak will offenbar eine Schippe drauflegen. Der irakische Ölminister stellte eine weitere Produktionserhöhung um bis zu 400 000 Barrel pro Tag in Aussicht.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist nach intensiver Talfahrt zuletzt ebenfalls etwas gestiegen. Am Freitag meldete das Opec-Sekretariat, dass der Korbpreis am Donnerstag 22,89 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 41 Cent mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells. (DPA)