Stuttgarter Nazi-Zentrale wird zum Erinnerungsort

Gestapo Zentrale wird zum Erinnerungsort. Foto: Franziska Kraufmann
Gestapo Zentrale wird zum Erinnerungsort. Foto: Franziska Kraufmann

Die einstige Gestapo-Zentrale der Nazis in Stuttgart wird zu einem Lern- und Gedenkort umgebaut. Land und Stadt unterzeichnen heute den Vertrag, mit dem auch der Betrieb des Hauses geregelt wird. Träger der Erinnerungsstätte werden das Haus der Geschichte Baden-Württemberg sowie die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber. 2017 soll das Haus eröffnet werden. Für die Ausstellungsplanung und -einrichtung stellen Stadt und Land früheren Meldungen zufolge je 1,5 Millionen Euro bereit.

Den Betrieb bezuschussen beide demnach jährlich mit je 250 000 Euro.

 

Das Haus Dorotheenstraße 10 hat eine dunkle Geschichte - als Zentrale der Geheimen Staatspolizei. Die Nazis organisierten hier die Deportationen von Juden und Homosexuellen, im Keller wurden zahlreiche Menschen verhört, gefoltert und ermordet. Hier wurden Verfolgung, Unterdrückung und Deportation organisiert und gesteuert.

 

Der Name «Hotel Silber» stammt noch aus der Nutzung des Areals im 19. Jahrhundert. Das Haus war auch mal Oberpostdirektion und vor der Nazi-Zeit sowie nach dem Krieg Sitz der Stuttgarter Polizeidirektion. Bis 1984 wurde es von der Polizei genutzt. Später war es dem Abriss geweiht, Bürger wandten sich erfolgreich dagegen. Die damals neue grün-rote Landesregierung entschied sich 2011 für den Erhalt. (DPA/LSW)