Ernährungsminister will klarere Lebensmittel-Bezeichnungen

Verbraucherschützer kritisieren seit langem irreführende Bezeichnungen. Foto: Oliver Berg
Verbraucherschützer kritisieren seit langem irreführende Bezeichnungen. Foto: Oliver Berg

Bundesernährungsminister Christian Schmidt will eine klarere Bezeichnung von Lebens-mitteln erreichen und die Arbeit der dafür zuständigen Kommission reformieren. «Die Verbraucher fühlen sich zu Recht getäuscht, wenn in einer «Geflügelsalami» mehr Schwein als Geflügel enthalten ist», erklärte der CSU-Politiker. Die von der Kommission erarbeiteten Leitsätze sollen daher künftig ausdrücklich das Ziel verfolgen, «insbesondere die Verbraucher vor Irreführung und Täuschung zu schützen», wie Eckpunkte des Ministers vorsehen.

 

«Mein Ziel ist, dass die Realität im Supermarktregal wieder stärker der Verbrauchererwartung entspricht», sagte Schmidt. Systematisch in die Kommissionsarbeit eingespeist werden sollen Ergebnisse des von den Verbraucherzentralen betriebenen Portals «Lebensmittelklarheit», dass unter anderem Täuschungs-Beispiele auflistet. Die Leitsätze sollen zudem aktueller als bisher überprüft werden.

 

Der Kommission gehören je acht Vertreter von Verbrauchern, Wirtschaft, Wissenschaft und Lebensmittelüberwachung an. Sie erarbeiten Leitsätze für das Deutsche Lebensmittelbuch. Es beschreibt für rund 2000 Lebensmittel die Herstellung und Beschaffenheit, die üblicherweise von dem Produkt erwartet wird. Verbraucherschützer kritisieren seit langem irreführende Bezeichnungen. In einem Antrag, der an diesem Donnerstag im Bundestag beraten werden soll, mahnen auch die Koalitionsfraktionen von Union und SPD Änderungen an. (DPA)