GE stellt Standorte auf Prüfstand

GE will Standorte in Mannheim und Stuttgart auf den Prüfstand stellen. Foto: Tim Brakemeier/Archiv
GE will Standorte in Mannheim und Stuttgart auf den Prüfstand stellen. Foto: Tim Brakemeier/Archiv

Nach der Übernahme der Energiesparte des französischen Konzerns Alstom plant General Electric (GE) einen deutlichen Stellenabbau. Mehrere Standorte sollen verkleinert oder ganz geschlossen werden, wie ein GE-Sprecher am Mittwoch in Frankfurt am Main sagte. Rund 1700 Arbeitsplätze sind betroffen. Der Konzern beschäftigt in Deutschland rund 11 000 Mitarbeiter an mehr als 50 Standorten. Den Angaben zufolge stehen vier ehemalige Alstom-Standorte in Deutschland auf den Prüfstand. Betroffen seien Mannheim, Stuttgart, Bexbach im Saarland und Wiesbaden, teilte das Unternehmen mit.

Beschäftigte und die IG Metall protestierten gegen die Pläne.

 

GE wolle seine Geschäfte an das gegenwärtige Marktumfeld der europäischen Energieerzeugung anpassen, teilte das Unternehmen mit. Vor allem die Stromerzeugung mit Gas- und Dampfturbinen sei in den vergangenen Jahren signifikant zurückgegangen.

 

Am stärksten betroffen ist nach Angaben eines GE-Sprechers der Standort Mannheim: Dort soll die Turbinenfertigung geschlossen werden. Der Standort selbst bleibe aber erhalten, sagte er. Wie viele Arbeitsplätze voraussichtlich wegfallen werden, konnte er nicht sagen. Medienberichten zufolge müssen allein in der Fertigung rund 500 Mitarbeiter um ihre Jobs bangen. Der SWR meldete, der Konzern plane, in den kommenden zwei Jahren in Mannheim mehr als 1000 Stellen zu streichen. In dem ehemaligen Alstom-Werk arbeiten insgesamt rund 1800 Menschen, unter anderem in Service und Verwaltung. Diese Bereiche sollten erhalten bleiben, sagte der GE-Sprecher.

 

Vor der Schließung stehe auch der Fertigungsstandort Bexbach, ein Anhängsel von Mannheim. Dort würden Turbinenschaufeln hergestellt. In Stuttgart, wo Boiler für Dampfturbinen produziert werden, solle die Fertigung verkleinert werden, kündigte der Sprecher an. Zudem werde der Standort Wiesbaden geschlossen. Die Mitarbeiter würden nach Frankfurt am Main umziehen.

 

Der französische Elektronikkonzern Alstom hatte im vergangenen Jahr seine Energiesparte an den US-Industriekonzern verkauft. Europaweit will GE nach eigenen Angaben 6500 Stellen streichen. Der Konzern hat in Europa rund 35 000 Mitarbeiter. (DPA)