Landesweit ist die Polizei in den vergangenen Tagen wieder mehrfach zu Einsätzen in Flüchtlingsunterkünfte ausgerückt. Kriminal-technik und ein Spürhund sollen den Ermittlern bei der Spurensuche rund um den Brand in einem Asylbewerberheim in Ulm helfen. «Die Spurensicherung ist gerade draußen», sagte ein Polizeisprecher am Montag. In dem Gebäude hatte am Sonntagabend ein Raum gebrannt. Ein männlicher Asylbewerber und vier Sicherheitsbeamte wurden dabei leicht verletzt. Das Feuer brach in einem möblierten, unbelegten Raum in einem oberen Stockwerk aus.
«Alle Zimmer drum herum waren belegt.» In dem Raum befanden sich acht Stockbetten und verpackte Matratzen.
Das Gebäude wurde zunächst evakuiert. Die rund 90 Bewohner konnten später aber wieder in das Haus zurückkehren. «Es gibt keine Hinweise auf vorsätzliche Brandlegung», sagte ein Sprecher. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde.
Unbekannte warfen am Sonntag zwei Feuerwerkskörper in eine Flüchtlingsunterkunft in Bad Waldsee (Kreis Ravensburg). Wie die Polizei mitteilte, hatten die Täter durch ein Fenster gezielt und mit den Böllern ein Bett und ein Laken angesengt. Verletzt wurde niemand.
Landesweit mehren sich seit Monaten Brandanschläge auf Flüchtlingsheime. Am ersten Weihnachtsfeiertag setzten Unbekannte eine geplante Unterkunft in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) in Flammen. Verletzt wurde niemand. «Es hat sich niemand gemeldet, es gibt keinen neuen Ermittlungsstand, keine Hinweise auf den oder die Täter», sagte ein Sprecher.
Nach Hakenkreuzschmierereien auf einem Heim in Assamstadt (Main-Tauber-Kreis) kurz vor dem Jahreswechsel konnte die Polizei nun einen 15-Jährigen stellen. Der Jugendliche gestand die Tat. Die Beamten suchen derzeit noch nach einem Unbekannten, der in der Silvesternacht einen Stein durch das Küchenfenster der Unterkunft geworfen hatte. Eine 20-jährige Asylbewerberin war verletzt worden.
Gleichzeitig reißt auch die Serie gewaltsamer Auseinandersetzungen in den Flüchtlingsheimen nicht ab. Ein Bewohner einer Unterkunft in Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) wurde in der Nacht zum Montag wegen eines lauten Kartenspiels in Handgreiflichkeiten verwickelt und mit einer Eisenstange am Arm verletzt.
Weil angeblich Männer mit Messern in ein Asylbewerberheim in Adelsheim (Neckar-Odenwald-Kreis) eindringen wollten, kam es am Sonntag zu einem Großeinsatz. Die Beamten rückten mit neun Streifenwagen aus. Sie fanden aber nur noch fünf Männer, aber kein Messer. Bei den Männern handelte es sich um Nachbarn der Unterkunft.
Einer floh beim Eintreffen der Beamten. Ein Polizeihund stoppte ihn und verletzte ihn leicht. «Es herrschte totales Durcheinander», beschrieb der Sprecher die Situation. Weil die Männer stark betrunken waren, nahm die Polizei vier von ihnen in Gewahrsam. (DPA/LSW)