Bericht: Facebook bereitet sich auf Ausstieg aus Google-App-Store vor

Hintergrund des geheimen Projektes seien Spannungen zwischen Facebook und Google. Foto: Lukas Schulze
Hintergrund des geheimen Projektes seien Spannungen zwischen Facebook und Google. Foto: Lukas Schulze

Facebook bereitet sich nach einem Bericht des Branchendienstes «The Information» seit Jahren auf einen möglichen Rückzug aus dem Google Play Store für Android-Apps vor. Hintergrund des geheimen Projektes seien Spannungen zwischen Facebook und Google. Im Rahmen der Ausstiegsvorbereitungen wurde dem Bericht zufolge auch mit absichtlich verursachten Störungen getestet, ob die Anwender der Facebook-App bereit sind, auf einen mobilen Web-Browser zu wechseln, um das soziale Netzwerk weiter zu nutzen.

Dieser einmalige Test, der die App abstürzen ließ und für mehrere Stunden unbenutzbar machte, habe aber bereits schon vor Jahren stattgefunden.

 

Facebook versucht seit geraumer Zeit, möglichst unabhängig von Google agieren zu können. In diesem Zusammenhang habe Facebook sich darauf vorbereitet, seinen Nutzern den Download einer App auch außerhalb von Google Play anzubieten.

 

Im Gegensatz zum Apple-System iOS für iPhone und iPad, wo Apps nur aus dem offiziellen Store von Apple heruntergeladen können, haben Nutzer von Android-Geräten die Auswahl zwischen mehreren Download-Optionen. Facebook habe außerdem daran gearbeitet, Google Maps durch eine eigene Karten-Anwendung auszutauschen. Auch bei den Benachrichtigungen auf den Android-Geräten und der Bezahl-Infrastruktur suche Facebook nach Alternativen zu den Google-Diensten.

 

Zuletzt hätten die Teams von Google und Facebook allerdings intensiv zusammengearbeitet, um die Facebook-App für die Vielzahl unterschiedlicher Varianten von Android-Geräten zu optimieren, berichtet «The Information» weiter. Trotzdem sei es möglich, dass Facebook-Chef Mark Zuckerberg einen Rückzug aus Google Play anordnen könne, um eine stärkere Kontrolle über die Facebook-App und das damit verbundene Geschäft zu haben. Ein Facebook-Sprecher habe den Bericht nicht kommentieren wollen. (DPA)