Wissenschaftler aus Freiburg und Jena untersuchen den Nachlass des Wirtschafts-professors Walter Eucken. In 15 Bänden werde er im Laufe der nächsten Jahre veröffentlicht, sagte der Leiter des Walter Eucken Instituts in Freiburg, Lars Feld, der Deutschen Presse-Agentur. Die Familie habe Schriften, Aufzeichnungen und Tagebücher bereitgestellt, diese würden nun aufgearbeitet. Eine zentrale Rolle spiele dabei Euckens Rolle im Nationalsozialismus. Eucken (1891-1950) war als Wirtschaftswissenschaftler in Freiburg tätig.
Er hat die Grundlagen für die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland erarbeitet. Am 17. Januar wäre er 125 Jahre alt geworden.
«Die Veröffentlichung des Nachlasses ist ein wichtiger Schritt, weil er letzte Zweifel ausräumt, welche Rolle Eucken im Nationalsozialismus hatte», sagte Feld: «Durch den Nachlass wird deutlich, dass er ein erklärter Gegner des NS-Regimes war.» Auch wirtschaftspolitisch habe sich Eucken für einen Bruch mit dem Nationalsozialismus und dessen Ökonomiemodell engagiert.
Gewürdigt werden soll Eucken diesen Mittwoch (13.1.) in Freiburg mit einem Festakt. Hauptrednerin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). (DPA/LSW)