Der Fitness-Spezialist Fitbit hat nach der Vorstellung einer neuen Computer-Uhr rund ein Fünftel seines Werts verloren. Das Modell «Blaze» steht für eine strategische Weichenstellung. Damit macht Fitbit deutlich, dass die Firma sich mit eigenen Smartwatches Rivalen wie Apple und Samsung behaupten will statt auf Software zu setzen. Die auf der Technik-Messe in Las Vegas am Dienstag präsentierte Uhr «Blaze» hat erstmals für ein Fitbit-Gerät ein farbiges Touchscreen-Display.
Mit einem Preis von 229 Euro in Europa ist «Blaze» deutlich günstiger als die Apple Watch, die im vergangenen Jahr vom Start weg den Spitzenplatz im Geschäft mit Computer-Uhren erobert hatte. Andererseits sind die Funktionen aber vor allem auf Sport und Fitness ausgerichtet und Apps können nicht genutzt werden.
Die Fitbit-Aktie verlor am Dienstag 18 Prozent, im frühen Handel am Mittwoch kam ein Minus von über 3,5 Prozent dazu.
Fitbit ist ein Pionier und Marktführer bei Fitness-Bändern, die unter anderem Schritte und verbrauchte Kalorien zählen. Zugleich sind einige Marktbeobachter aber der Ansicht, dass Fitness-Bänder auf lange Sicht von Computer-Uhren mit ihrer größeren Funktionsvielfalt verdrängt werden. Fitbit lehnt im Gegensatz zu einigen anderen ähnlichen Fitness-Spezialisten die Integration seiner Software in Geräte anderer Anbieter wie die Apple Watch ab und bietet sie nur auf eigenen Geräten an.
Die Anleger machten sich bereits Sorgen wegen der zunehmenden Konkurrenz. So verkauft der chinesische Smartphone-Aufsteiger Xiaomi ein Fitness-Band für nur 15 Dollar. Zur CES kam noch mehr Wettbewerb dazu. So stellte der französische Anbieter Withings einen Fitness-Tracker mit E-Ink-Display für knapp 70 Euro. Er soll acht Monate mit einer Knopfzellen-Batterie funkionieren. Unterdessen verkauft der Rivale Under Armour den Nutzern gleich ein Paket aus seinen Fitness-Geräten wie Armband und vernetzte Waage zusammen mit einem Service-Abo. (DPA)