VW will mit Elektroauto-Konzept an Transporter anknüpfen

Das Design des elektrischen Prototyp Volkswagen BUDD-e erinnert an eine moderne Version des T1. Foto: Andrej Sokolow
Das Design des elektrischen Prototyp Volkswagen BUDD-e erinnert an eine moderne Version des T1. Foto: Andrej Sokolow

VW will mit einem Elektromobil an das Erbe des legendären Bulli anknüpfen und aus dem Schatten des Abgasskandals treten. Volkswagen -Markenchef Herbert Diess stellte auf der Technik-Messe CES in Las Vegas das Modell BUDD-e vor. Dessen Design soll als eine stark modernisierte Version beliebter alter Wagen wie des T1 aus den 50er Jahren daher-kommen. «Das neue Volkswagen steht für erschwingliche Elektromobilität», sagte Diess. Neben dem BUDD-e führte VW auch den e-Golf Touch vor, der einen Elektroantrieb hat und im Cockpit auch per Gestensteuerung bedient werden kann. Preise wurden nicht genannt.

 

Mit BUDD-e will Volkswagen auch seine Vision der automobilen Zukunft präsentieren. Der Prototyp sei fest im Internet der Dinge verankert, betonte Diess. So könne man aus dem Cockpit in den Kühlschrank schauen oder sehen, wer zu Hause an der Tür klingelt. Auf Sprachbefehl könne der BUDD-e zum Beispiel die Beifahrertür aufmachen. Post-Pakete könnten von dem Boten in einem speziellen Fach unter dem Kofferraum abgelegt werden. Die Akkus sollen 375 Kilometer halten. Ein solches Auto könnte zum Ende des Jahrzehnts auf die Straße kommen, sagte Diess. Der e-Golf Touch hingegen solle binnen eines Jahres auf dem Markt sein.

 

Mit dem «Microbus» hatte VW bereits 2001 eine modernisierte Transporter-Neuauflage vorgestellt, die sich damals optisch noch stärker am Original orientierte. Das Konzept wurde gut aufgenommen, das Auto ging jedoch nie in Serie.

 

Ein Erfolg bei alternativen Antrieben könnte VW auch helfen, den Abgasskandal hinter sich zu lassen. Zum Beginn des Auftritts entschuldigte sich der neue VW-Markenchef für die Manipulation der Abgaswerte bei rund elf Millionen Fahrzeugen. Volkswagen sorge dafür, dass so etwas nie wieder passieren könne. «Wir schaffen ein anderes und besseres Unternehmen.» Er sei zuversichtlich, dass eine technische Lösung gefunden werde, die Anforderungen von US-Behörden entspreche, sagte Diess. In dieser Frage gebe es erhebliche Fortschritte.

 

Der Konzern war erst am Vortag vom US-Justizministerium wegen des Abgas-Skandals verklagt worden, zumindest theoretisch drohen Strafen von mehr als 45 Milliarden Dollar.

 

CES-Chef Gary Shapiro hatte angesichts des Abgas-Skandals auch Zweifel, ob VW überhaupt die Präsentation zum Auftakt der Show abhalten sollte. Der Autokonzern habe ihn jedoch überzeugt. Vor einem Jahr zeigte Daimler an dieser Stelle seinen futuristischen selbstfahrenden Prototypen F015. (DPA)