Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) hat das Geschäftsmodell sogenannter Adblocker für Internetseiten scharf angegriffen. Solche Programme blenden Werbung auf Internetseiten aus. «Adblock-Anbieter sind erpresserische Geschäftemacher, die unter dem Deckmäntelchen des Verbraucherschutzes auf dem Rücken der Inhalteanbieter Profit machen», sagte VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Sie liegen damit im Trend. Seit Jahren werden die Urheberrechte geschwächt, Content soll frei und umsonst und in bester Qualität verfügbar sein.»
Das Geschäft der Adblock-Anbieter mache es Verlagen schwer, mit Presse-Angeboten im Netz Geld zu erlösen, kritisierte Scherzer. «Sie nehmen durch Ausfiltern der Werbung den Publikationen jede Chance, die journalistischen Inhalte durch Werbung zu finanzieren.»
Die Verleger wollten sich jedoch nicht darauf beschränken, diese Modelle vor Gericht zu bekämpfen. «Neben juristischen Schritten wird vor allem Zeit und Geld in die Information der User, technische Lösungen und in neue Werbeformate investiert», erläuterte Scherzer. Der VDZ vertritt 450 Verlage in Deutschland mit 3000 Titeln. (DPA)