Es soll das deutsche Gegenstück zum US-Serienhit «Breaking Bad» werden: Das ZDF startet mit einer fünfteiligen Miniserie in das neue Jahr. Der Titel: «Morgen hör' ich auf». In der Hauptrolle: Der Komiker Bastian Pastewka. Die Serie ist hochwertig produziert und überrascht mit einem hübschen Genre-Mix. Da ist so ziemlich alles drin, von Familie über Comedy und Krimi bis hin zur Groteske. «Morgen hör' ich auf» wird am Samstag um 21.45 Uhr erstmals im Zweiten zu sehen sein, direkt nach der 50. Folge der Krimireihe «Wilsberg».
Auch die weiteren vier Folgen sollen auf dem Sendeplatz direkt nach dem Samstagskrimi ausgestrahlt werden.
Im Mittelpunkt steht Familie Lehmann, die im hessischen Bad Nauheim ein schlichtes Eigenheim bewohnt. Vater Jochen (Bastian Pastewka) gehört eine Druckerei, die er von seinem Schwiegervater geerbt hat. Seine Frau Julia (Susanne Wolff) jobbt in der Boutique ihrer besten Freundin (Margarita Broich) und vergnügt sich mit ihrem Liebhaber (Torben Liebrecht). Das Ehepaar Lehmann hat drei Kinder, zwei heftig Pubertierende und ein Nesthäkchen. Doch hinter der ach so heilen Fassade bröckelt es ganz schön: die Lehmanns sind komplett pleite.
Jochen kommt daher in seiner zunehmenden Verzweiflung auf die glorreiche Idee, Geld zu drucken (aber nur 50-Euro-Scheine), um seine hohen Schulden abzahlen zu können - und gerät dummerweise an einen windigen Ganoven aus der Frankfurter Unterwelt, der sich bei den Lehmanns einquartiert und die ganze Familie in ein ziemliches Chaos stürzt.
Anleihen an die US-Serien «Breaking Bad» oder «Die Sopranos» sind kaum zu übersehen, aber die deutsche Serie vermag mit spitzen Sätzen («Auf der Bank ist ihr Falschgeld völlig sicher») und leisem Humor zu überzeugen. Bastian Pastewka (43, «Mutter muss weg», ZDF) überrascht erneut mit sehr ernsthaften Zügen, liefert eine überzeugende Vorstellung eines kriminell werdenden Familienvaters - und ergänzt sich bestens mit seiner Partnerin Susanne Wolff.
Eine kompakte Ausstrahlung (mehrere Folgen am Stück) auf einem früheren Sendeplatz wäre vermutlich besser - bleibt also abzuwarten, ob der Zuschauer diese ungewöhnliche Familienserie auf einem ungewöhnlichen Sendeplatz auch wirklich findet. (DPA)