Neuwagenkäufer können im Internet kräftige Rabatte bekommen. Doch nicht immer sind die Vermittlungs-Portale die ideale Anlaufstelle. «In etwa 90 Prozent der Fälle haben sie bessere Angebote als die Autohändler in der Nähe des Interessenten», schätzt Prof. Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen. Dennoch sollten sich Autokäufer auch von den Händlern Angebote einholen. Mitunter lassen diese sich mit den Rabatten aus dem Netz etwas herunterhandeln.
Gerade in Großstädten kann der Handel am Ende den besseren Preis haben. «Dort ist die Konkurrenz groß und damit der Druck, gute Angebote zu machen.» Deshalb sei das Sparpotenzial, das die Neuwagen-Vermittler im Internet bieten, dort geringer als etwa in ländlichen Gegenden. «Dort können Autokäufer mit den Netz-Angeboten in der Regel mehr Geld sparen.» Denn der Konkurrenzkampf unter den Händlern sei da tendenziell nicht so hoch.
Beim Händler vor Ort ist unter Umständen ein ähnliches Auto als Tageszulassung oder Vorführwagen zu entsprechend günstigen Konditionen vorhanden, gibt der ADAC zu bedenken. Zudem besteht auch die Möglichkeit zum Feilschen - und zur Probefahrt. Die Beratung sei außerdem individuell und persönlich. Die Entscheidung ist jedoch zum großen Teil Geschmackssache, so der Automobilclub. Allerdings spricht der reine Rabatt oft für den Kauf im Netz.
Im Internet sollte man auf jeden Fall bei verschiedenen Anbietern Angebote vergleichen, rät Dudenhöffer. «Sie haben verschiedene Pools an Händlern und damit auch verschiedene Angebote.» Wie viel Rabatt es bei einzelnen Autos gibt, hängt von Faktoren wie der Saison, dem Modell und den Verkaufszahlen ab. Je begehrter, desto weniger Rabatt lautet die naheliegende Regel. Bei einigen Marken lohne der Blick ins Internet kaum, sagt Dudenhöffer. «Das sind Mercedes, Dacia, Smart.»
Zusätzliche Kosten, wie etwa für die Überführung, sollten laut Dudenhöffer im Angebot angeführt sein. Der ADAC weist darauf hin, dass der Abholungsort auch vorgegeben sein kann und dann Reisekosten entstehen. Wer nach dem Kauf im Internet kalte Füße bekommt, kann vom Vertrag zurücktreten: Es besteht ein zweiwöchiges Widerrufsrecht, so der Automobilclub. (DPA/TMN)