Anleger greifen vor Heiligabend kräftig zu

Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen
Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen

Am letzten Handelstag vor Heiligabend haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt noch einmal kräftig zugegriffen. Der Dax schloss mit einem Gewinn von 2,28 Prozent auf 10727,64 Punkte. Damit beendete der deutsche Leitindex die verkürzte Handelswoche vor Weihnachten mit einem Plus von 1,1 Prozent. Börsianer halten es für möglich, dass der Dax an den verbleibenden drei Handelstagen bis zum Jahresende noch einmal die 11 000-Punkte-Marke in Angriff nehmen wird. Der MDax ging mit plus 1,50 Prozent auf 20 708,82 Punkten über die Ziellinie.

Der Technologiewerte-Index TecDax kletterte um 1,39 Prozent auf 1814,35 Zähler.

 

Vor allem der wieder schwächere Euro, der am Nachmittag im Zuge guter US-Konjunkturdaten weiter absackte, ließ die Kauflaune steigen. Ein sinkender Euro hilft deutschen Firmen beim Export. Der Ölpreis-Anstieg habe dem Dax weitere Schützenhilfe geleistet, sagte Marktanalyst Andreas Paciorek von CMC Markets.

 

Im Dax sprangen die Aktien von RWE und Eon um 6,02 beziehungsweise 5,49 Prozent hoch. Die zwei Versorger trennen sich von ihren Minderheitsanteilen am Luxemburger Energiekonzern Enovos International. Das Geschäft spült Geld in die Kassen von RWE und Eon, die von der Energiewende in Deutschland im Jahresverlauf stark belastet wurden.

 

An der Dax-Spitze mit plus 6,73 Prozent fanden sich die Papiere des Industrie- und Stahlkonzerns Thyssenkrupp. Sie profitierten von der Preiserholung bei Industriemetallen. Als bester Wert im MDax legten die Aktien des Rivalen Salzgitter um 4,88 Prozent zu. Für den Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) ging es gleich dahinter um 4,81 Prozent nach oben.

 

Gut gelaufene Geschäfte beim US-Sportartikelkonzern Nike sorgten bei den Anlegern des deutschen Rivalen Adidas für Kauflaune. Adidas-Papiere, die im Jahr 2015 bislang der beste Dax-Wert sind, gewannen 2,40 Prozent. Die Nike-Zahlen deuteten auf ein anhaltend starkes Wachstum für die gesamte Branche hin, schrieb Warburg-Analyst Jörg Philipp Frey. Im ebenfalls sehr freundlichen SDax der kleineren Werte ging es für die Papiere des Konkurrenten Puma um 3,06 Prozent nach oben.

 

Der EuroStoxx 50 legte um 2,25 Prozent auf 3286,68 Punkte zu. Deutliche Kursaufschläge gab es auch beim Cac-40-Index in Paris und beim FTSE-100-Index in London. In New York stand der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss ebenfalls klar im Plus.

 

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,40 Prozent am Dienstag auf 0,44 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,27 Prozent auf 139,76 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,29 Prozent auf 157,95 Zähler. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0916 (Dienstag: 1,0952) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9161 (0,9131) Euro. (DPA)