Die Stadt Stuttgart hat am Dienstag mit einer Impfaktion bei Flüchtlingen begonnen. Die in einer Schulturnhalle untergebrachten Schutzsuchenden konnten nach Angaben der Stadt freiwillig an Standardimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Polio, Keuchhusten und Influenza teilnehmen. Für nach 1970 Geborene wurde außerdem eine kombinierte Masern-Mumps-Röteln-Impfung angeboten. Kinder und Jugendliche wurden zusätzlich gegen Windpocken immunisiert.
Bei der Turnhalle, in der mehr als 200 Flüchtlinge untergekommen sind, handelt es sich um eine der 15 Notunterkünfte in der Landeshauptstadt.
Die Stadt strebt an, dass Ende 2016 jeder Flüchtling mindestens einmal geimpft wurde. Damit wären in den großen Einrichtungen insgesamt 9200 Personen zu impfen. Die Bewohner kleinerer Unterkünfte sollen in den Praxen niedergelassener Ärzte geimpft werden. Dafür wird die Stadt insgesamt rund 1,2 Millionen Euro ausgeben.
Das Sozialministerium berichtete über Schwierigkeiten, Ärzte für die Aufgabe zu finden. Ziel sei ein flächendeckendes Angebot an Impfungen in den Erstaufnahmeeinrichtungen. Derzeit werde auf Vertrags- und Hausärzte zurückgegriffen. Es seien 28 neue Arztstellen genehmigt worden, die bei den örtlichen Gesundheitsämtern eingestellt werden und sich bei der Erstaufnahme um die Gesundheit der Flüchtlinge kümmern. Gut die Hälfte der Stellen konnte bislang besetzt werden. (DPA/LSW)