Mitten im Endspurt des Weihnachtsgeschäfts hat die Gewerkschaft Verdi die Amazon-Beschäftigten an verschiedenen Standorten des US-Versandhandelsriesen erneut zum Streik aufgerufen. In Leipzig (Sachsen) sollte der Ausstand den ganzen Tag über, in Koblenz (Rheinland-Pfalz) bis zum Ende der Frühschicht am Donnerstag dauern. Rund 200 Beschäftigte versammelten sich am Montagmorgen vor dem Leipziger Firmengelände, wie ein Verdi-Sprecher berichtete. Bis Mitternacht erwartete die Gewerkschaft dort etwa 450 Teilnehmer.
In Nordrhein-Westfalen kam es ebenfalls zu Arbeitsniederlegungen: Mit dem Beginn der Frühschicht traten nach Angaben der Gewerkschaft 250 Mitarbeiter in Rheinberg und 80 Kollegen in Werne in den Ausstand.
Die Zahl der Streikenden in Rheinberg sollte sich mit dem Schichtwechsel im Laufe des Montags weiter erhöhen. Der Streik könnte hier noch bis inklusive Heiligabend andauern. Das Weihnachtsgeschäft ist für den Einzelhandel das umsatzstärkste Ereignis des Jahres.
In der Vorweihnachtszeit ruft Verdi regelmäßig zum Arbeitskampf an deutschen Zweigstellen des Internet-Konzerns auf. «Wir wollen Amazon richtig in Bedrängnis bringen», hieß es bei der Gewerkschaft in Leipzig. Noch vor dem Wochenende hatte Amazon mitgeteilt, dass trotz des Ausstandes pünktlich geliefert werde. Die allermeisten der über 10 000 Beschäftigten und der Saison-Aushilfen hätten regulär gearbeitet. Zudem verfüge man über ein europaweites Logistiknetzwerk. (DPA)