Kramny empfiehlt sich: VfB glänzt beim 3:1 gegen Wolfsburg

Der Stuttgarter Torschütze Daniel Didavi (r) lässt sich feiern. Foto: Daniel Maurer
Der Stuttgarter Torschütze Daniel Didavi (r) lässt sich feiern. Foto: Daniel Maurer

Mit seinem ersten Sieg im vierten Bundesliga-Spiel hat sich Trainer Jürgen Kramny eindrücklich für seine Weiterbeschäftigung beim VfB Stuttgart empfohlen. Dank des 3:1 (2:1)-Sieges gegen den VfL Wolfsburg verließen die Schwaben am letzten Vorrunden-Spieltag den letzten Tabellenplatz und kletterten auf Rang 15. Maximilian Arnold (14. Minute) hatte den Champions-League-Achtelfinalisten vor 47 343 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena in Führung gebracht. Ausgerechnet der von den Wolfsburgern umworbene Daniel Didavi erzielte dann zwei Tore (22./ 47.).

Zudem traf Filip Kostic (31.) für den VfB.

 

Stuttgarts Innenverteidiger Toni Sunjic sah nach einem Tritt auf den Knöchel von Bas Dost in der 70. Minute die Gelb-Rote Karte. Drei Tage nach dem mühsamen Pokalerfolg gegen Eintracht Braunschweig beendete der VfB auch die Negativserie von fünf sieglosen Spielen im Abstiegskampf. Die Stuttgarter wollen nun bekanntgeben, ob Kramny Chefcoach bleiben darf. Der 44-Jährige war nach der Beurlaubung von Alexander Zorniger am 24. November befördert worden.

 

VfB-Sportvorstand Robin Dutt kündigte für Sonntag eine Entscheidung in der Causa Kramny an. «Bis morgen müsst ihr euch gedulden», sagte Dutt nach dem Heimsieg und lobte Kramny: «Er hat alle Erwartungen absolut erfüllt, die man an einen Interimstrainer hat.»

 

Harsche Selbstkritik beim Verlierer kam von Max Kruse. «Wir müssen grundlegende Dinge ändern! Das hat nichts mit der Struktur zu tun, sondern eher mit der Einstellung», monierte der VfL-Stürmer. Auch Ratlosigkeit machte sich breit. «Ich weiß nicht, warum wir es auswärts nicht auf den Platz kriegen», meinte Kruse, «zu Hause haben wir Selbstvertrauen ohne Ende.»

 

Doppel-Torschütze Didavi strahlte dagegen und war «sehr glücklich. Die Ehrenrunde war nicht deshalb, weil wir so eine tolle Hinrunde gespielt haben. Wir wollten uns einfach bei den Fans bedanken», meinte der Mann des Abends. «Der Trainer macht eine tolle Arbeit.»

 

Didavi war nach überstandener Verletzungspause zurückgekehrt und tat dem VfB sichtlich gut. Allerdings hatte auch der Spielmacher zunächst Mühe, vernünftige Aktionen zu setzen, da die Wolfsburger die Gastgeber viel laufen ließen und die Räume geschickt nutzten. So auch beim 1:0. Nach einem Eckball wurden die Stuttgarter wie so oft in dieser Saison ausgekontert. Den ersten Schuss von Max Kruse konnte Torhüter Przemyslaw Tyton noch abwehren, doch nach einem Pass von Daniel Caligiuri hatte Arnold freie Bahn.

 

Das deutlich angekratzte Selbstbewusstsein der VfB-Profis polierte dann Didavi wieder auf. Sein Linksschuss senkte sich in einem herrlichen Bogen ins Netz - der überraschende Ausgleich. Plötzlich zeigten sich Didavi und Lukas Rupp, der Geoffroy Serey Dié (Zerrung) ersetzte, im Mittelfeld viel präsenter - und die Wolfsburger bekamen Schwierigkeiten, weil sie die Führung nur verwaltet hatten.

 

Bei einem Gegenangriff des VfB eilte wieder einmal Timo Werner auf der rechten Seite auf und davon, seinen Querpass verwandelte Kostic zielsicher zur 2:1-Führung. In ihrem besten Heimspiel in dieser Saison gaben die Schwaben weiter Gas. Allein der von den Wolfsburgern mit allen Freiheiten ausgestattete Werner hätte für die Entscheidung sorgen können: In der 42. und 65. Minute tauchte er alleine vor VfL-Keeper Benaglio auf uns schoss diesen an.

 

In der munteren Begegnung sorgte wenigstens der eingewechselte Dost im Wolfsburger Angriff mal für einen Weckruf: Kurz vor Werners zweiter Riesenchance traf der Niederländer den Pfosten. Unglaublich: Der eingewechselte Sebastian Jung köpfte aus zwei Metern über das leere Tor (80.). (DPA)

 

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 24,8 - 75,2

Torschüsse: 9 - 18

gew. Zweikämpfe in %: 41,4 - 58,6

Fouls: 7 - 10

Ecken: 1 - 3

Quelle: optasports.com