Merkel verteidigt Flüchtlingspolitik: «Wir schaffen das»

Trotz Uneinigkeit in der Flüchtlingspolitik haben die Delegierten Kanzlerin Merkel beim CDU-Parteitag mit Beifall begrüßt. Foto: Michael Kappeler
Trotz Uneinigkeit in der Flüchtlingspolitik haben die Delegierten Kanzlerin Merkel beim CDU-Parteitag mit Beifall begrüßt. Foto: Michael Kappeler

Kanzlerin Angela Merkel hat beim CDU-Parteitag ihre umstrittene Äußerung «Wir schaffen das» zur Flüchtlingskrise verteidigt. «Ich kann das sagen, weil es zur Identität unseres Landes gehört, Größtes zu leisten», sagte Merkel beim CDU-Parteitag in Karlsruhe. Es sei richtig gewesen, im Spätsommer tausenden Flüchtlingen aus Ungarn die Einreise zu ermöglichen. «Dies war nicht mehr und nicht weniger als ein humanitärer Imperativ.»

Trotz der Flüchtlingsströme sieht Merkel in der Globalisierung mehr Chancen als Risiken. «Abschottung im 21. Jahrhundert ist keine vernünftige Option», sagte Msie. Hinter der Skepsis vieler Menschen stehe derzeit auch Ungewissheit, was die große Zahl an Flüchtlingen an Veränderungen für das Leben in Deutschland bringe. Hier lägen aber auch Chancen.


In Deutschland sei nach dem Zweiten Weltkrieg aus Trümmern ein Land des Wirtschaftswunders geschaffen worden. Zudem sei es gelungen, nach der deutschen Teilung «ein in der Welt hochgeachtetes Land in Einigkeit und Freiheit zu vereinen». Es mache den Wesenskern der CDU aus, «dass wir bereit sind, zu zeigen, was in uns steckt».


Sie verwies auf Altkanzler Helmut Kohl (CDU), der den Ostdeutschen einst «blühende Landschaften» versprochen hatte. Kohl habe Recht behalten. «Im 25. Jahr der Deutschen Einheit können wir sagen, wir haben blühende Landschaften», sagte die CDU-Vorsitzende.


Merkel betonte, die Flüchtlingskrise stelle die EU auf den Prüfstand. «Wir möchten, dass Europa diese Bewährungsprobe besteht.» (DPA)