Bayerns Herbsttitel, Hertha-Stolz und Kießlings Doppelpack

Die Bayern-Stars Philipp Lahm und Thomas Müller freuen sich über die Herbstmeisterschaft. Foto: Andreas Gebert
Die Bayern-Stars Philipp Lahm und Thomas Müller freuen sich über die Herbstmeisterschaft. Foto: Andreas Gebert

Der FC Bayern ist zum fünften Mal nacheinander Herbstmeister in der Fußball-Bundesliga, überzeugt im Derby gegen Ingolstadt aber nicht wirklich. Huub Stevens will seinen ersten Sieg mit Hoffenheim nicht groß feiern, bei Hertha BSC dagegen ist Coach Pal Dardai mächtig stolz. In Leverkusen meldet sich Stefan Kießling beim Startelf-Comeback stark zurück. Einige Aspekte vom Samstag:


HERBSTMEISTERTITEL NR. 21: Erwartungsgemäß hat sich der FC Bayern die inoffizielle Herbstmeisterschaft gesichert, auch wenn das müde 2:0 gegen Ingolstadt alles andere als eine berauschende Angelegenheit war. «Es ist immer etwas Schönes, weil man dann weiß, dass man über die Weihnachtstage, über den Rutsch ins neue Jahr auf jeden Fall Tabellenführer ist», kommentierte Torschütze Philipp Lahm, der die Führung von Robert Lewandowski ausgebaut hatte. Für die Bayern war's der 21. Hinserientitel insgesamt und der fünfte nacheinander - das gab's in mehr als einem halben Jahrhundert Bundesliga noch nie.


BERLINER STOLZ: Seit Wochen überzeugt Hertha BSC mit konstanten Vorstellungen, nach dem 4:0 in Darmstadt sind die Hauptstädter nun sogar Dritter. «Das haben die Jungs überragend gemacht», lobte Trainer Dardai und kommentierte seine Erfolgsstrategie: «Wir haben mit Kampfmodus und Fußball gewonnen. Das macht unsere Stärke in diesem Jahr aus.» Von der Europa League oder sogar der Champions League spricht aber auch nach dem neunten Saisonsieg niemand. Im Gegenteil, Zweifach-Torschütze Vedad Ibisevic warnte ausdrücklich: «Natürlich können wir den Erfolg genießen. Aber wir müssen genau in dieser Phase jetzt aufpassen. Das ist auch eine gefährliche Zeit.»


DEBÜTERLEBNIS: Im sechsten Anlauf hat es für Huub Stevens endlich für den ersten Sieg mit 1899 Hoffenheim gereicht. Seine Freude über das 1:0 gegen Hannover 96 fiel allerdings äußerst verhalten aus. «Die Situation ist wie vor dem Spiel. Wir haben zwar drei Punkte, aber wir stehen immer noch da unten», sagte der 62-jährige Niederländer, der zuletzt den VfB Stuttgart zweimal vor dem Abstieg bewahrt hatte. Für die Schwaben ist die Lage jetzt schon wieder äußerst prekär: Durch den Hoffenheimer Sieg rutschte der VfB auf den letzten Platz.


DOPPELPACK: Zuletzt hatte Leverkusens Trainer Roger Schmidt kaum noch auf seinen einstigen Leistungsträger Stefan Kießling gesetzt - nun meldete sich der 31-Jährige mit einem Doppelpack zurück. Beim 5:0 im Westderby gegen Borussia Mönchengladbach traf Kießling zweimal, sein Stürmerkollege Javier Hernández gar dreimal. Erstmals seit dem 24. Oktober stand Kießling in der Bundesliga wieder in der Leverkusener Startelf - es war das Ergebnis einer Systemumstellung hin zu zwei Stoßstürmern, die Schmidt vorgenommen hatte. «Ich war heiß», sagte Kießling. Und die offensive Marschroute war erfolgreich. (DPA)